Positive Botschaften für ein ungestörtes Stillen in der Öffentlichkeit

Stellungnahme der Nationalen Stillkommission vom 29. Juni 2017.

Die Nationale Stillkommission (NSK) am Bundesinstitut für Risikobewertung hat den Auftrag, die Entwicklung einer neuen Stillkultur zu unterstützen. Ein Ansatz ist, die Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu erhöhen. Um festzustellen, wie öffentliches Stillen in Deutschland wahrgenommen wird, wurde vom BfR ein Forschungsprojekt initiiert.

Im Auftrag des Bundesernährungsministeriums hat die Nationale Stillkommission gemeinsam mit Fachleuten auf der Basis der Forschungsergebnisse Kernbotschaften ausgearbeitet, um das Stillen in der Öffentlichkeit zu fördern. Zudem wurden Möglichkeiten zur Verbreitung dieser Botschaften und Maßnahmen erarbeitet, die von Institutionen und Multiplikatoren umgesetzt werden sollen. Ziel ist es, die Vorteile und die Normalität des Stillens in das Bewusstsein der Allgemeinbevölkerung zu rücken. Außerdem sollen Frauen dazu ermutigt werden, uneingeschränkt in der Öffentlichkeit zu stillen.

In der vom BfR beauftragten Studie gaben rund zwei Drittel der befragten Mütter an, dass sie zumindest gelegentlich in der Öffentlichkeit stillen und sechs Prozent berichteten dabei von negativen Erfahrungen. Die Untersuchungen ergaben außerdem, dass nahezu die Hälfte der in Deutschland lebenden Bevölkerung öffentlich stillende Mütter nicht wahrnimmt. Fast einem Viertel der Befragten war das öffentliche Stillen egal und sechs Prozent fühlten sich vom Anblick stillender Mütter gestört.

Die Bevölkerungsbefragung verdeutlichte außerdem, dass je mehr über die gesundheitlichen Vorteile des Stillens bekannt ist, desto positiver Stillen wahrgenommen wird. Vor diesem Hintergrund empfiehlt die Kommission, die drei Kernbotschaften „Stillen ist gesund“, „Stillen wird überall akzeptiert“ und „Stillen kann nicht warten“ über professionell ausgestaltete Kampagnen zu vermitteln.

Diese und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit sollen nicht als Einzelaktionen geplant werden, sondern in einem noch zu erarbeitenden Gesamtkonzept umgesetzt werden. Dabei sollen auch ausgewählte Verbände und Multiplikatoren des Gesundheitswesens beteiligt werden.

Einige Frauen werden immer Ruhe und Geborgenheit beim Stillen suchen, unabhängig von der Akzeptanz des Stillens in der Öffentlichkeit. Damit auch diese Gruppe mit gutem Gefühl außer Haus stillen kann, ist die zusätzliche Schaffung geeigneter Stillräume von großem Nutzen. Über eine Still-App und eindeutige Bildzeichen könnten Stillorte gut auffindbar gemacht werden.

Vollständiger Beitrag

Quelle: BfR

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert