Wenn Leitungswasser trüb ist oder nicht schmeckt

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Jeder Deutsche verbraucht täglich circa fünf Liter Trinkwasser aus der Leitung. Ursprünglich stammt das Wasser aus der Natur. Gewonnen wird es aus Grundwasservorkommen oder Quellen, manchmal auch aus Seen und Flüssen. Bevor das Wasser in Küche oder Bad aus dem Hahn fließen darf, greifen die strengen Qualitätskontrollen von Wasserversorgern und unabhängigen Analyselaboren wie SGS Institut Fresenius. Doch was tun, wenn das Wasser aus der Leitung dennoch mal eigenartig schmeckt oder statt klarer Rohrperle nur trübe Brühe aus dem Hahn läuft?

„Kommt das Wasser nicht klar, sondern weiß getrübt aus dem Wasserhahn, kann das verschiedene Ursachen haben“, weiß Hans-Georg Karbach, Laborexperte bei SGS Institut Fresenius. „Viele Verbraucher schließen auf einen hohen Kalkgehalt. Dieser ist im deutschen Trinkwasser jedoch nicht so hoch, dass er das Wasser tatsächlich trüben könnte“. Auch unter Druck gelöste Luft in der Wasserleitung kann Ursache für eine anfängliche Trübung im Wasserglas sein. Wenn sie dann langsam entweicht, klart die Trübung auf. Die Qualität wird dadurch nicht beeinträchtigt.

Schmeckt trübes Wasser aus dem Hahn allerdings nach Kupfer oder Plastik, spricht das für Schäden an Wasserrohren, Mängel an der hauseigenen Wasserinstallation oder für defekte Armaturen. Dann ist es Zeit für einen Anruf beim Vermieter oder direkt beim Wasserversorger.

Doch manche potenziellen Gefahren im Wasser, wie Keime oder Bakterien, kann der Mensch weder sehen noch riechen oder schmecken. „Strenge Kontrollen sichern die hohe Trinkwasserqualität in Deutschland. Neben Wasserversorgern untersuchen Institute für Laboranalytik wie das SGS Institut Fresenius regelmäßig Trinkwasserproben aus Wohnanlagen, Bürogebäuden, Schulen,Krankenhäusern, Gewerbebauten, Hotels oder Restaurants“, sagt SGS-Wasserexperte Karbach. Dabei orientieren sie sich an der in Deutschland geltenden Trinkwasserverordnung. Diese enthält Vorschriften, um Wasser für den menschlichen Gebrauch besonders zu schützen.

„Bestimmte chemische Stoffe sind zudem nur in sehr geringen Konzentrationen erlaubt. Darunter fallen zum Beispiel Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Eisen, Kupfer, Nickel oder Zink“, so Karbach. „Steigen bei solchen Elementen die Werte einer Trinkwasseranalyse über definierte Grenzen, entsteht Handlungsbedarf. Erhöhte Laborwerte können Indikatoren für verunreinigtes Trinkwasser sein.“ Rückstände dieser Metalle können etwa durch Korrosion im Leitungsnetz oder durch Ablagerungen in älteren Rohren ins Trinkwasser gelangen.

Viele Wasserversorger, Energieanbieter oder Apotheken bieten Trinkwasseranalysen für Privatpersonen an. Sie verkaufen Probenahme-Sets und lassen die Wasseranalysen in dafür akkreditierten Labors durchführen. Prüfinstitute wie das SGS Institut Fresenius werden hingegen für Tests in größeren Dimensionen beauftragt. Laborexperte Karbach: „Bei uns führen wir meist Trinkwasseranalysen im Auftrag von Behörden, Immobilienverwaltern oder Wohnbaugenossenschaften durch. Regelmäßige Analysen sind wichtig und tragen entscheidend zu einer konstant hohen Qualität des Leitungswassers in Deutschland bei.“

Quelle: SGS Institut Fresenius