Wildschweinfleisch kann den Duncker´schen Muskelegel enthalten

Aktualisierte Stellungnahme Nr. 011/2017 des BfR vom 27. Juni 2017.

Wildschweinfleisch kann mit Parasiten infiziert sein, die für den Menschen bei Verzehr zum Gesundheitsrisiko werden können. Deshalb wird das Fleisch, bevor es in Verkehr gebracht wird, aus fleischhygienischer Sicht begutachtet. Hierbei wurde in den vergangenen Jahren im Zusammenhang mit der Trichinenuntersuchung beim Wildschwein immer wieder der Duncker´sche Muskelegel (DME) als Zufallsbefund nachgewiesen. Dieser ist eine Mesozerkarie, d. h. eine Vorstufe des parasitisch lebenden Saugwurms Alaria alata.

Routinemäßig wird Wildschweinfleisch derzeit nicht auf das Vorhandensein des Dunker´schen Muskelegels untersucht. Nach den Ergebnissen des Zoonosen-Monitorings 2015 aus acht Bundesländern Deutschlands wurde er bei 4,7 % der erlegten Wildschweine nachgewiesen. Aus Sicht des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) ist es aufgrund der bisherigen Datenlage möglich, dass DME-infiziertes Wildschweinfleisch in den Verkehr gelangt und Menschen durch den Verzehr an larvaler Alariose erkranken.

Allerdings ist nach dem derzeitigen Kenntnisstand das Risiko einer Infektion gering, wie die aktuelle Datenlage zeigt. Wildschweinfleisch sollte dennoch nur nach ausreichender Erhitzung verzehrt werden, da die Mesozerkarien von Alaria alata durch den Erhitzungsprozess abgetötet werden und somit keine Gefahr mehr für die menschliche Gesundheit darstellen. Aufgrund der erweiterten Datenlage und neuer Erkenntnisse hat das BfR seine Stellungnahme aus dem Jahr 2007 aktualisiert.

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Quelle: BfR