Zuckerwirtschaft kritisiert Reduktionsstrategie des BMEL scharf

Dr. Gebhard als Vorsitzender der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker wiedergewählt.

Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) in Berlin wurde Dr. Hans-Jörg Gebhard, Eppingen, als Vorsitzender des Vorstandes der WVZ einstimmig bestätigt. Dr. Gebhard hat das Amt seit 2002 inne. Der promovierte Agraringenieur ist Vorsitzender des Verbandes Süddeutscher Zuckerrübenanbauer (VSZ) und des Aufsichtsrates der Südzucker AG.

Nach seiner Wiederwahl kritisierte Dr. Gebhard den derzeit vorliegenden Entwurf des Bundesernährungsministeriums für eine Nationale Strategie zur Reduktion von Zucker, Fetten und Salz. „Die Strategie läuft völlig ins Leere, weil die Fokussierung auf einzelne Nährstoffe wie Zucker bei der Bekämpfung von Übergewicht nicht hilft. Vielmehr ist die Kalorienbilanz entscheidend, denn wer mehr Kalorien aufnimmt als er verbraucht, nimmt zu“, so Dr. Gebhard.

Dagegen sei er optimistisch, dass die deutsche Zuckerwirtschaft die mit dem bevorstehenden Wegfall der Quotenregelung für Zucker am 1. Oktober 2017 verbundenen Herausforderungen meistern wird. „Wir müssen zwar davon ausgehen, dass die weltweiten Preis- und Mengenschwankungen stärker als bisher auch auf dem EU-Markt zu spüren sein werden und der innergemeinschaftliche Wettbewerb weiter zunimmt. Gleichzeitig bietet der Wegfall der Exportbeschränkungen für unsere Mitglieder aber die Chance, neue Absatzmärkte außerhalb der EU zu bedienen“, so Dr. Gebhard.

Die deutsche Zuckerwirtschaft habe ihre Wettbewerbsfähigkeit im Vorfeld der Quotenabschaffung kontinuierlich verbessert. Nun komme es darauf an, auch im internationalen Handel faire Rahmenbedingungen sicherzustellen. „Insbesondere solche Länder, die ihre Zuckerwirtschaft mit unzulässigen Stützungsmaßnahmen subventionieren und gegen internationale Abkommen verstoßen, dürfen von der EU-Kommission keine Zugeständnisse im Rahmen von Freihandelsabkommen erhalten“, so Dr. Gebhard. Aus diesem Grund müsse die Europäische Kommission Wettbewerbsverzerrungen durch konkurrierende Erzeugerländer bei der Welthandelsorganisation deutlich zur Sprache bringen und deren Unterbindung einfordern.

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