Fütterung in Aquakulturen: Pflanzliche Alternativen nehmen zu

Fisch
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Haben Sie sich schon mal überlegt, was der Fisch, den Sie als Räucherlachs auf Ihrem Brot essen, vorher gefressen hat? Neben pflanzlichen Bestandteilen ist noch eine größere Portion Fisch in seinem Futter. Geht das nicht anders?

Die Aufzucht von Fischen in Aquakulturen braucht viel Fischmehl und Fischöl. Nach Schätzungen der International Fish Meal and Fish Oil Organisation (IFFO) wurden im Jahr 2010 weltweit etwa 73 Prozent des Fischmehls und 71 Prozent des Fischöls für Futtermittel für die Aquakultur eingesetzt. Das schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine Kleine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen.

Nach Auskunft des Fisch-Informationszentrums stammen 30 bis 35 Prozent des Fischkonsums der Deutschen aus der Aquakultur. Das Fischmehl und viele hierfür erforderliche Tonnen Fisch, das zur Fütterung der Tiere in Aquakulturen in der EU und in Deutschland benötigt wird, kommt vor allem aus Marokko, Norwegen und Mauretanien. Das sehen viele Verbraucher kritisch und hinterfragen die Logik von „Fisch muss Fisch fressen“ zunehmend.

Seit etwa zehn Jahren geht der Anteil von Fischmehl als Eiweißlieferant aber zurück und wird durch pflanzliche Bestandteile wie Mehl aus Lupinen oder Ölsaaten ersetzt. In Lachs- und Garnelenfutter hat sich der Fischmehlanteil schon halbiert, Tendenz weiter fallend.

Fischmehl und Fischöl ist zu einem gewissen Anteil für gesunde Fische wichtig, sodass man nicht ganz darauf verzichten kann. Außerdem ist es auch mit den verfütterten Pflanzen nicht immer ganz einfach. Der Anbau von Soja, das auch eingesetzt wird, ist oft mit erheblichen Umweltproblemen verbunden.

Die Bundesregierung will den Fischmehlanteil im Futtermittel verringern und lässt durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Forschung zu Alternativprodukten fördern. Hier werden vor allem verschiedene eiweißliefernde Pflanzen darauf untersucht, bei welcher Fischart sie eingesetzt werden können und wie sie am besten vorher bearbeitet werden, um von den Fischen auch gut verwertet zu werden.

Quelle: Britta Klein, www.bzfe.de