Verbraucherpreise für Nahrungsmittel Juni 2017: + 2,8 % gegenüber Juni 2016

Inflationsrate trotz rückläufiger Energiepreise leicht angezogen.

Die Verbraucherpreise in Deutschland lagen im Juni 2017 um 1,6 % höher als im Juni 2016. Damit zog die Inflationsrate − gemessen am Verbraucherpreisindex – wieder leicht an, nachdem sie im Mai 2017 auf 1,5 % gesunken war (April 2017: + 2,0 %). Im Vergleich zum Mai 2017 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2017 um 0,2 %. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt somit seine vorläufigen Gesamtergebnisse vom 29. Juni 2017.

Im Juni 2017 wirkte sich die Preisentwicklung bei Energie dämpfend auf die Gesamtteuerung aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren die Energiepreise im Juni 2017 unverändert. Der Preisanstieg bei Energie hat sich damit weiter abgeschwächt (Mai 2017: + 2,0 %; April und März 2017: jeweils + 5,1 %). Im Juni 2017 waren einige Energieprodukte (zum Beispiel Strom: + 1,5 %; leichtes Heizöl: + 0,9 %; Kraftstoffe: + 0,2 %) etwas teurer als ein Jahr zuvor. Dagegen verbilligten sich Gas um 3,2 % sowie Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme um 1,1 %. Ohne Berücksichtigung der Energie insgesamt lag die Inflationsrate im Juni 2017 bei + 1,8 %.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich von Juni 2016 bis Juni 2017 um 2,8 %. Der Preisanstieg für Nahrungsmittel im Vorjahresvergleich hat sich im Juni 2017 damit weiter verstärkt (Mai 2017: + 2,4 %; April 2017: + 1,8 %). Teurer als ein Jahr zuvor waren im Juni 2017 vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 25,9 %), insbesondere kostete Butter (+ 59,5 %) erheblich mehr. Auch für Molkereiprodukte (+ 13,2 %) mussten die Verbraucher durchweg deutlich mehr bezahlen. Weitere Preiserhöhungen gab es unter anderem bei Fisch und Fischwaren (+ 3,4 %) sowie Fleisch und Fleischwaren (+ 1,8 %), hingegen gingen insbesondere die Preise für Gemüse zurück (− 3,2 %). Ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Nahrungsmittel lag die Inflationsrate im Juni 2017 bei + 1,6 %.

Die Preise für Waren insgesamt erhöhten sich von Juni 2016 bis Juni 2017 um 1,5 %. Neben den Nahrungsmitteln (+ 2,8 %) verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahr beispielsweise Zeitungen und Zeitschriften (+ 4,6 %), Tabakwaren (+ 4,2 %) sowie pharmazeutische Erzeugnisse (+ 3,0 %) deutlich. Billiger wurden unter anderem Geräte der Unterhaltungselektronik (− 2,6 %).

Die Preise für Dienstleistungen insgesamt stiegen im Juni 2017 gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,7 % und damit etwas stärker als die Preise für Waren. Entscheidend für die Preiserhöhung der Dienstleistungen waren die Nettokaltmieten (+ 1,8 % gegenüber Juni 2016), da private Haushalte einen großen Teil ihrer Konsumausgaben dafür aufwenden. Pauschalreisen (+ 5,6 %) sowie Wartung und Reparatur von Fahrzeugen (+ 3,3 %) verteuerten sich zum Beispiel noch stärker. Einige Dienstleistungen waren hingegen auch günstiger, insbesondere Dienstleistungen sozialer Einrichtungen (− 7,0 %) in Folge der Umsetzung des Pflegestärkungsgesetzes II im Januar 2017. Hier verringerten sich vor allem in der ambulanten Pflege für gesetzlich Versicherte die zu zahlenden Eigenanteile bei Inanspruchnahme einzelner Pflegeleistungen.

Veränderung im Juni 2017 gegenüber dem Vormonat Mai 2017
Im Vergleich zum Mai 2017 stieg der Verbraucherpreisindex im Juni 2017 um 0,2 %. Deutliche Preiserhöhungen binnen Monatsfrist gab es saisonbedingt bei Pauschalreisen (+ 13,0 %, davon ins Ausland: + 13,6 %; ins Inland: + 5,3 %) und Flugtickets (+ 4,8 %).

Energie insgesamt wurde im Juni 2017 mit – 0,8 % günstiger. Hier gingen sowohl die Preise für leichtes Heizöl (– 5,0 %) als auch für Kraftstoffe (– 1,4 %; darunter Superbenzin: – 1,1 %; Dieselkraftstoff: – 2,4 %) zurück. Günstiger im Vergleich zum Vormonat waren zudem Bekleidungsartikel (– 4,3 %).

Die Preise für Nahrungsmittel insgesamt blieben im Juni 2017 gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert (– 0,1 %). Günstiger waren zum Beispiel Gemüse (– 2,6 %). Für einige Gemüsesorten gingen die Preise deutlich zurück (zum Beispiel Tomaten: – 21,7 %; Kopfsalat oder Eisbergsalat: – 10,3 %; Paprika: – 8,0 %). Dagegen gab es auffällige Preiserhöhungen bei Speisefetten und Speiseölen (+ 4,9 %) aufgrund des enormen Preisanstiegs bei Butter mit + 10,0 % gegenüber Mai 2017.

Tabellen

Quelle: Statistisches Bundesamt