Mediterrane Küche auch gut für Nierenkranke

Kaliumwerte regelmäßig kontrollieren lassen.

Die mediterrane Küche ist gekennzeichnet durch wenig Fleisch und viel Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Fisch, Nüsse und hochwertiges Olivenöl. Es ist bekannt, dass sie das Risiko für Herzkreislauferkrankungen senken kann. Eine Arbeitsgruppe der „European Renal Association – European Dialysis Transplant Association“ geht davon aus, dass sie auch für nierenkranke Patienten Vorteile bringt.

Die durchschnittliche Eiweißzufuhr entspricht bei mediterraner Kost mit etwa 0,8 Gramm/Kilogramm Körpergewicht/Tag in etwa der für nierenkranke Patienten empfohlenen Menge. Das Eiweiß stammt hauptsächlich aus Gemüse, Fisch und weißem Fleisch. Die typische Fettaufnahme liefert rund 50 Prozent einfach ungesättigte Fettsäuren und jeweils 25 Prozent gesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Bei den einfach ungesättigten Fettsäuren handelt es sich hauptsächlich um Ölsäure aus kalt gepresstem Olivenöl. Dieses enthält auch noch Polyphenole und Vitamin E. Die Kohlenhydrate stammen aus Obst, Gemüse sowie Vollkornprodukten und Nüssen und haben deshalb eine niedrige glykämische Last.

Durch frische Zutaten und die frische Zubereitung der Speisen ist die Salz- und Phosphataufnahme geringer als bei vielen anderen Ernährungsweisen, was für Nierenpatienten ebenfalls sehr bedeutsam ist.

Die europäische Arbeitsgruppe sieht allerdings auch ein Problem in der Kaliumaufnahme. Obst und Gemüse enthalten viel Kalium und wenig Natrium. Inwieweit das schädlich oder gar gefährlich für die genannte Patientengruppe sein könnte, könne noch nicht abschließend eingeschätzt werden.

Die Arbeitsgruppe empfiehlt daher Patienten, die sich mediterran ernähren, regelmäßig die Serumkaliumwerte kontrollieren zu lassen. Die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie: „Solange die Kaliumwerte im Normalbereich liegen, spricht vieles dafür, dass Nierenpatienten im Hinblick auf ihr kardiovaskuläres Risiko und auch im Hinblick auf nierenspezifische Probleme von der mediterranen Diät profitieren“.

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Quelle: Rüdiger Lobitz, www.bzfe.de