Mögliche Koffeinwirkungen auf das Herzkreislaufsystem von Kindern und Jugendlichen

Ergebnisse des Expertengesprächs

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat am 26. April 2017 in Berlin ein Expertengespräch zu möglichen Wirkungen von Koffein auf das Herzkreislaufsystem von Kindern und Jugendlichen durchgeführt.

Im Rahmen dieses Expertengesprächs sollte diskutiert werden, ob und inwieweit langfristig hohe Koffeinaufnahmen bei Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung der DosisWirkungs-Beziehung ursächlich zur Entstehung von Herzkreislauferkrankungen beitragen können. An dem Gespräch nahmen Expertinnen und Experten aus dem Bereich der Kinderkardiologie, der Toxikologie, Pharmakologie, der Epidemiologie und der Ernährungsmedizin sowie Vertreterinnen und Vertreter des Robert-Koch-Institutes (RKI), des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) teil. In Vorträgen und einer anschließenden Diskussion wurde der derzeitige Kenntnisstand zu diesem Thema zusammengetragen und erörtert.

Es bestand Einigkeit darüber, dass bisher keine Studien vorliegen, die mögliche Zusammenhänge zwischen langfristig hohen Koffeinaufnahmen (auch in Form von Energy Drinks) und Langzeitfolgen auf das Herz und das Kreislaufsystem bei Kindern und Jugendlichen untersucht haben. Es wurde weiterhin vorgetragen, dass diesbezüglich erhebliche Datenlücken bestehen, deren Schließung jedoch auf größere methodische Schwierigkeiten stößt.

Das BfR hat bereits seit Jahren auf die möglichen gesundheitlichen Risiken eines übermäßig hohen Konsums von Energy Drinks bei Kindern und Jugendlichen hingewiesen. Ein übermäßiger Verzehr von Energy Drinks, der zu einer Überschreitung der nicht mehr als sicher erachteten Koffeinaufnahmemengen bei Kindern und Jugendlichen führt, könnte auch allein unter Berücksichtigung der bereits bekannten akuten Wirkungen von Koffein negative Auswirkungen auf das Herzkreislaufsystem bei Kindern und Jugendlichen haben.

Das BfR empfiehlt, dieses identifizierte mögliche gesundheitliche Risiko für Kinder und Jugendliche zu minimieren. Dies kann Maßnahmen zur gezielten Aufklärung beinhalten und/oder gegebenenfalls weitere Maßnahmen betreffen, die das Ziel verfolgen, einem übermäßigen Verzehr von Energy Drinks insbesondere bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken.

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Quelle: BfR