Saft-Hersteller Voelkel ändert Etiketten nach foodwatch-Kritik

foodwatch fordert ehrliche Kennzeichnung auch von Albi, Beckers Bester & Co.

Der Saft-Hersteller Voelkel hat eine verständlichere Kennzeichnung seiner Saft- und Saftmischgetränke angekündigt. Damit reagierte das Unternehmen auf eine E-Mail-Aktion der Verbraucherorganisation foodwatch. „So schnell wie möglich“ wolle man „die Etiketten umgestalten“ und den Fruchtgehalt „direkt auf der Front“ angeben, erklärte Voelkel in einem Schreiben an foodwatch. Bislang bewarb der Hersteller seine aromatisierten Fruchtsaftgetränke „Ananas Kokos“ und „Kokos Mango“ mit großen Bildern von Kokosnüssen und Früchten, ohne auf der Vorderseite auf den Fruchtgehalt hinzuweisen.

„Die Ankündigung von Voelkel zu einer ehrlichen Kennzeichnung zeigt, dass Verbraucherprotest wirkt. Albi, Beckers Bester & Co. sollten sich das zum Beispiel nehmen und den Saft-Schwindel stoppen: Sie müssen ihre Produkte endlich verständlich kennzeichnen und auf der Vorderseite der Verpackung Fruchtgehalt und Getränkeart angeben“, erklärte Oliver Huizinga, Leiter Recherche und Kampagnen bei foodwatch.

foodwatch hat die Saftregale in Filialen der drei größten Handelsketten sowie in einem Bio-Supermarkt unter die Lupe genommen. Dabei fielen Produkte von insgesamt sechs Herstellern besonders negativ auf, weil sie auf der Vorderseite keinerlei Hinweise auf den Fruchtgehalt trugen. Dabei wären diese Angaben besonders wichtig beim Einkauf, da es zwischen den verschiedenen Getränkearten entscheidende Qualitätsunterschiede gibt: Während ein echter Saft aus 100 Prozent Frucht bestehen muss, darf ein Nektar je nach Sorte zu 50 bis 75 Prozent mit Wasser und Zucker verdünnt sein und kann fruchteigenes Aroma enthalten. Aromatisierte Getränke mit geringerem Fruchtanteil (6 bis 30 Prozent) müssen als „Fruchtsaftgetränk“ bezeichnet werden. Auf den ersten Blick unterscheiden sich jedoch die Verpackungen zahlreicher Nektare und Fruchtsaftgetränke der von foodwatch kritisierten Hersteller nicht von denen echter Säfte.

foodwatch startete vor einer Woche eine E-Mail-Aktion auf www.aktion-saftschwindel.foodwatch.de und forderte die Hersteller auf, ihre Getränke verständlicher zu etikettieren. Mittlerweile unterstützen die Aktion mehr als 17.000 Menschen. Im Gegensatz zum Hersteller Voelkel, der seine Kennzeichnung nun verbessern will, haben die Unternehmen Rauch, Albi, Beckers Bester, Lausitzer und Solevita (Lidl) bislang keine Änderungen an der Verpackung angekündigt. Lidl erklärte gegenüber foodwatch, die Kennzeichnung seiner Eigenmarke zu prüfen und „gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten“.

Quelle und Pressekontakt foodwatch

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