Gentechnikfreie Milchprodukteinführungen in Deutschland jetzt doppelt so hoch wie im Rest Europas

Neue Daten aus der Mintel Global New Products Database (GNPD) zeigen, dass sich die Anzahl ‘gentechnikfrei’ gekennzeichneter Milchprodukte in Deutschland zwischen August 2016 und July 2017 auf 15% der neu eingeführten Milchprodukte belief. Dies ist ein nennenswerter Anstieg im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2015, als nur 7% aller Milchprodukte mit dem Aufdruck ‘Frei von Gentechnik’ warben. Diese Kennzeichnung kommt in Deutschland bei Milchprodukten jetzt doppelt so häufig vor, wie im Rest Europas. Dort blieb die Prozentzahl der gentechnikfreien Milchprodukteinführungen seit 2015 stabil bei 7%.

Auf der Messe Drinktec in München, sprach Julia Büch, Food & Drink Analystin für den deutschen Markt bei Mintel, heute über dieses Thema:

“Der Milchmarkt in Deutschland hat hinsichtlich gentechnikfreier Produkte einen starken Anstieg erlebt und entwickelt sich hier schneller als der europäische Durchschnitt. ‘Frei von Gentechnik’ wird mehr und mehr zu einem wichtigen Qualitätsmerkmal, besonders bei Produkten die nicht im Bioregal stehen. Die vermehrte Kennzeichnung von Milchprodukten als gentechnikfrei, führt Verbrauchern zunehmend vor Augen, dass Milchkühe mit genetisch verändertem Getreide gefüttert werden können.“

Besonders deutlich ist der Anstieg gentechnikfreier Milchprodukte bei der eigentlichen Kuhmilch. 2016 war der Aufdruck ‘Frei von Gentechnik auf insgesamt 44% der neu eingeführten Produkte im Kuhmilchsegment zu finden. Bei anderen Milchprodukten wie Joghurt (10%), Butter (9%) und Käse (8%) ist dies noch deutlich weniger häufig anzutreffen.

Während Deutschland in Europa bei gentechnikfreiern Milchprodukten vorne liegt, zeigt Mintel allerdings, dass gentechnisch veränderte Lebensmittel in ganz Europa auf Widerstand stoßen. Verbraucher, die genetisch veränderte Nahrungsmittel ablehnen, finden sich zwar am häufigsten in Deutschland, wo sich 41% gegen diese Produkte aussprechen, aber Verbraucher in Frankreich (40%),zeigen ebenfalls eine klare Abneigung dagegen , ebenso wie Verbraucher in Italien (38%) Polen (32%) und Spanien (31%).

Julia Büch erläuterte weiter:

“Der Anstieg von gentechnikfreien Produkten in Deutschland folgt dem boomenden Biomarkt, der auch weiterhin wächst, weil die Verbraucher immer bewusster auf die Herkunft und Qualität ihrer Nahrungsmittel achten.”

Tatsächlich ist der Biomarkt in Deutschland seht etabliert. Im Jahr 2016 war in Deutschland fast ein Viertel (24%) aller Milchprodukteinführungen mit ‘Bio’ gekennzeichnet. Biologisch zertifizierter Landbau in Deutschland verbietet genetisch verändertes Futter, aber erlaubt eine etwas höhere Nachweisgrenze bei unvermeidbar oder versehentlich enthaltenen, genetisch veränderten Inhaltsstoffen. Profitierend von dem natürlichen Image betonten 10% der als ‘Bio’ ausgeschriebenen Milchprodukteinführungen zudem den Aufdruck ‘frei von Gentechnik’.

“Frei von Gentechnik” ist in Deutschland immer mehr ein Qualitätsmerkmal für Verbraucher. Die gestiegene Einführung von gentechnikfreien Produkten in Deutschland steht in direktem Zusammenhang mit dem Misstrauen der Verbraucher gegenüber genetisch veränderten Lebensmitteln Dieses Misstrauen kombiniert mit einem gesteigertem Interesse an Herkunft und Herstellung der Lebensmittel, wird gentechnikfreien Milchprodukten weiter zu einem Siegeszug verhelfen.” schloss Julia Büch.

Hintergrund

Diese Untersuchung ist auf Mintel’s Datenbank weltweiter Produktneueinführungen (GNPD) und Mintel’s Verbraucherumfragen basiert. Pressemuster der Untersuchungund Interviews mit Food & Drink Analystin, Julia Büch, stehen auf Nachfrage zur Verfügung.

Mintel GNPD ist die weltweit führende Datenbank für Produktneueinführungen. Das Expertenteam von Mintel GNPD analysiert und kategorisiert neu eingeführte Produkte von A-Z, von Inhaltsstoffen und innovativen Merkmalen über die Vermarktung bis hin zur Verpackung. Für diese Analyse werden pro Monat 33.000 neue Produkte aus den 62 weltgrößten Märkten vor Ort von lokalen Einkäufern beschafft.

Mintel’s Verbraucherumfragen basieren auf Stichprobenerhebungen von mindestens 1.000 Verbrauchern (16 Jahre und älter) in Deutschland. Die Umfragen wurden online mithilfe von Lightspeed GMI durchgeführt und die Befragten wurden nach einem Stichprobenverfahren per Zufall ausgewählt. Die Umfragen sind repräsentativ für die Bevölkerung in Bezug auf Alter, Geschlecht und Region. Mehrfachnennungen waren bei den Umfragen möglich.

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Quelle: Mintel