Jahresbericht 2016 zur Lebensmittelüberwachung in Baden-Württemberg

Zahlen aus der Lebensmittelüberwachung

Ziel der amtlichen Lebensmittelüberwachung ist es, Verbraucher vor gesundheitlichen Risiken durch Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Bedarfs und vor Täuschung zu schützen. Die amtliche Überwachung ist die „Kontrolle der Kontrolle“, das heißt, sie überwacht die Wirksamkeit der betrieblichen Eigenkontrollen. Dies erfolgt über risikoorientierte Betriebskontrollen und zielgerichtete Probenahmen mit wechselnden Untersuchungsschwerpunkten.

Die Kontrollfrequenzen der amtlichen Lebensmittelüberwachung in den einzelnen Betrieben leiten sich von den jeweiligen Risikobeurteilungen ab. Vorbildlich geführte Betriebe, die in der Risikobewertung niedrig eingestuft werden, müssen seltener kontrolliert werden als solche, in denen Mängel festgestellt wurden.

Im Jahr 2016 waren in Baden-Württemberg insgesamt 238.767 Betriebe gemeldet, vom einfachen Imbissbetrieb bis zum weltweit agierenden Lebensmittelkonzern, von der handwerklichen Bäckerei bis zur Großkantine. In 22.399 von 82.379 kontrollierten Betrieben (27 %) wurden Verstöße festgestellt. Die meisten Verstöße bezogen sich auf Hygienemängel (69 %), gefolgt von mangelhafter Kennzeichnung und Aufmachung (29 %). 848 Betriebe mussten aufgrund der dort herrschenden unhygienischen Umstände zum Schutz der Verbraucher sofort geschlossen werden.

ie Untersuchung von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, kosmetischen Mitteln und Tabakerzeugnissen führen in Baden-Württemberg die Chemischen und Veterinäruntersuchungsämter (CVUAs) mit unterschiedlichen Schwerpunkten durch. Dafür kommen chemische, physikalische und mikrobiologische Untersuchungen zum Einsatz.

Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung wurden 2016 insgesamt 43.162 Lebensmittel und 1.894 Weine an den CVUAs untersucht. Von diesen Proben mussten 8.052 beanstandet werden (17,9 %).

Das CVUA Stuttgart hat 2.457 Bedarfsgegenstände untersucht, von denen mit 551 Proben (22,4 %) über ein Fünftel beanstandet wurden.

Im CVUA Karlsruhe wurden 1.943 kosmetische Mittel untersucht, von denen 237 (12,2 %) beanstandet wurden.

Das CVUA Sigmaringen hat 376 Tabakerzeugnisse untersucht, von denen nur 5 Proben beanstandet wurden. Im Vorjahr lag die Beanstandungsquote noch bei 12 %. Dieser drastische Rückgang ist nicht auf eine Verbesserung der angebotenen Tabakerzeugnisse zurückzuführen, sondern auf die Änderungen der rechtlichen Grundlagen.

Außerdem wurden 14.910 Proben im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplanes für Lebensmittel tierischer Herkunft, bei dem unter anderem Fleisch, Milch, Eier und Honig auf Rückstände unerwünschter Stoffe überprüft werden, sowie 1.319 Proben auf Radioaktivität untersucht.

Zahlen aus der Trinkwasserüberwachung

An rund 8.000 Stellen im Land werden regelmäßig Trinkwasser-Proben entnommen. Die Untersuchungen führen in Baden-Württemberg die CVUAs und das Landesgesundheitsamt (LGA) durch. Untersucht wird auf eine Vielzahl chemischer und mikrobiologischer Parameter, seit 2016 auch auf radiologische Parameter.

Die CVUAs untersuchten 5.100 Proben und beanstandeten 9 % dieser Proben, das LGA untersuchte 4.835 Proben mit einer Beanstandungsquote von 8 %. Einige der beanstandeten Proben waren aus noch nicht aufbereitetem Rohwasser entnommen, wofür die Grenzwerte formal nicht gelten.

Zahlen aus der Futtermittelüberwachung

Die amtliche Futtermittelkontrolle erfolgt – analog der Lebensmittelüberwachung – risikoorientiert. Sie versteht sich als Kontrolle der betrieblichen Eigenkontrolle mit dem Ziel einer hohen Futtermittelsicherheit.

Aktuell sind in Baden-Württemberg 39.206 landwirtschaftliche Betriebe und 2.987 sonstige Futtermittelbetriebe, wie Hersteller und Händler registriert. Die Futtermittelüberwachung hat 2016 insgesamt 1.316 Betriebe kontrolliert und dabei 259 Verstöße. 48 Unternehmen (3,6 %) wurden mit Verfahren belegt.

1.081 Futtermittelproben wurden untersucht, von denen 169 (14 %) nicht den Vorschriften entsprachen.

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Quelle: CVUA Karlsruhe