Neuer Trend aus Spanien: Rubbeltomaten

Cherry-Tomaten
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Heute schon gerubbelt? Der alte Werbespruch aus dem Lotteriegeschäft lässt sich nun auch auf einen neuen kulinarischen Trend aus Spanien anwenden, der in Wirklichkeit auf einer alten Tradition der Haltbarmachung von Lebensmitteln beruht: die Hängetomaten aus Castellon. Damit die Tomatenrispen bis in den Winter hinein gelagert werden können, hängt man sie auf dem Dachboden oder an anderer, schattiger und gut belüfteter Stelle auf, so dass sie keine Lagerstellen und somit Fäulnis bekommen.

Dass diese Hängetomaten gleichzeitig auch „Rubbeltomaten“ sind, liegt an der dortigen Gewohnheit, die Tomaten zu halbieren und das Fruchtfleisch und den Saft auf einer eher altbackenen Brotscheibe abzureiben. Zusammen mit Olivenöl, Salz, Knoblauch und Serranoschinken ein herrliches Geschmackserlebnis. Vorausgesetzt, man verwendet die richtigen Tomaten. Das sind nämlich keine herkömmlichen Sorten, die über die Jahre auf Haltbarkeit und Transportfähigkeit gezüchtet wurden, sondern standortangepasste, lokale Sorten aus Spanien, die im Wesentlichen auch nur dort vertrieben werden, wo man den Brauch des Tomaten-Rubbelbrotes kennt und schätzt.

Neuerdings gibt es auch im Süden Frankreichs und im restlichen Europa einige kleinere Gemüsehändler, die mit diesen Tomaten mit dem Markennamen „Rubby“ beliefert werden. Man muss vielleicht ein wenig Ausschau nach ihnen halten. Doch wenn man sie findet, dann kann losgerubbelt werden und man erinnert sich gerne an den letzten Urlaub im Süden. Die Haltbarkeit ist enorm, denn auch der Anbau unterscheidet sich von der herkömmlichen Tomatenzucht.

Traditionell werden die Tomaten an langen Stöcken weit über dem Boden gezogen, so dass sie nur wenig in Kontakt mit Schädlingen oder Fäulnisübertragenden pflanzlichen Rückständen kommen. Bei richtiger Lagerung kann man dann noch bis zu drei Monaten Urlaubsfeeling genießen. Geht die Haltbarkeit dem Ende zu, schmeckt auch eine Spaghettisoße oder Paella noch mal so gut mit dieser traditionellen Sorte.

Quelle: Friederike Heidenhof, www.bzfe.de