AVA-Fachtagung in Uslar war ein Erfolg: Alle wollen gesunde Kühe

Namhafte Vertreter von Tierzuchtorganisationen, Referenten aus der Praxis, als auch aus wissenschaftlichen Einrichtungen aus Deutschland und Österreich und ausgewiesenen Tierzuchtwissenschaftler diskutierten am letzten Wochenende in Uslar, bei Göttingen, auf einer von der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) aus dem münsterländischen Horstmar-Leer organisierten Veranstaltung mit praktizierenden Tierärzten und Landwirten zu aktuellen Problemen der modernen Milcherzeugung unter besonderer Beachtung tierzüchterischer Aspekte.

Sowohl Unterzeichner der „Göttinger Erklärung 2016“ als auch Unterzeichner der „Stellungnahme der DGfZ zur Göttinger Erklärung 2016 zur Milchproduktion“ brachten sich durch ihre Referate bzw. ihre oft auch lebhaften Diskussionsbeiträge in einen auf Konsens suchenden Dialog vor Ort ein. In der Tat wurden auch zahlreiche Punkte herausgearbeitet, die die Grundlage für ein zukünftig engeres Zusammenrücken aller Beteiligten aus Wissenschaft und Praxis bilden könnten. So bestand Einigkeit darüber, dass ein relativer Gesamt-Zuchtwert (RZ) für Gesundheit (RZGesundheit) dringend angezeigt ist. Alle Referenten und die zahlreichen Diskussionsteilnehmer der AVA-Tagung begrüßten solche Ansätze, die letztendlich  die Gesundheit der Milchkühe verbessern soll.

Die AVA-Veranstaltung gab allen Beteiligten die Gelegenheit zu einer offenen und breiten Diskussion der Vor- aber auch Nachteile der modernen Milcherzeugung. Interessant war das große Interesse speziell der Tierärzteschaft aber auch der Beratung, sich über neue Entwicklungen in der Holstein- bzw. Fleckviehzucht zu informieren. Für den Organisator des Fachaustausches, Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) und selbst Fachtierarzt und Agrarwissenschaftler, war es ein Anliegen, die  unterschiedlichen Positionen von Organisationen und der Praxis zum Wohle der Kühe gemeinsam zu diskutieren.

Zweifellos wäre es wünschenswert gewesen, wenn noch mehr Verantwortliche aus den Rinderzucht-Verbänden anwesend gewesen wären. Hier haben offensichtlich die Geschäftsführer und ihre Zuchtverantwortlichen noch nicht erkannt, dass es besser ist miteinander als übereinander zu reden. Repräsentanten sowohl der Dachorganisation für die Holstein-Züchter (= der DHV) als auch für das Fleckvieh und Braunvieh (= die ASR) haben eine Chance verpasst, mit interessierten Tierärzten oder auch kritischen Holstein- oder Fleckviehzüchtern ins Gespräch zu kommen. Und wer glaubte, dass nur bei Milchrindern (Holsteins und Brown Swiss) kritische Fragen von Praktikern gestellt wurden, der irrte. Einige neuere Entwicklungen wurden auch beim Zweinutzungsrind ‚Fleckvieh‘ kritisch beleuchtet.

‚Uslar 2.0‘ war eine hervorragende Plattform zum ehrlichen Gedankenaustausch für Tierzüchter und Tierärzte, Praktiker und Wissenschaftler ohne Schuldzuweisung an jeweils den Anderen. Es war das Ziel dieser AVA-Fachtagung, zweifellos noch vorhandene ‚Gräben‘ in der Zuchtzielgestaltung abzubauen und zu überwinden.

Auch die sehr harte Kritik von Landwirtin Frau Kirsten Wosnitza, praktische Milchbäuerin aus Norderfeld (Schleswig-Holstein), an den Siegertieren auf den aktuellen Holstein-Schauen oder von Herrn Dr. Thomas. Grupp, Bayern-Genetik, an die zunehmende ‚Papier-Genetik‘ in der Fleckviehzucht fanden ihre Zustimmung unter fast allen beteiligten Diskussionspartnern. Natürlich fanden auch Beiträge zu den „CO2 footprints“ der Milchkühe Beachtung, wird dies doch zunehmend von den Verbrauchern kritisch gesehen. Der Beitrag der Tierärztin Dr. Anita Idel, Buchautorin des Buches „Die Kuh ist kein Klimakiller“ fand erhebliche Beachtung unter den Fachleuten.  „Uslar 2.0“ war eine erfolgreiche Fachtagung.

Weitere Informationen über die Agrar- und Veterinär-Akademie(AVA) findet man auf der AVA-Homepage unter: www.ava1.de

Zur Information: Die AVA ist eine Fortbildungsgesellschaft mit dem Ziel der Aus- und Weiterbildung und der Verteilung von Informationen für den landwirtschaftlichen und tiermedizinischen Bereich. Gleichzeitig ist die AVA ein Forum für Landwirte und Tierärzte, das die Herausforderungen der Produktion gesunder Nahrungsmittel in den nächsten Jahrzehnten in den Blick nimmt.

»Ziel der Agrar- und Veterinär-Akademie ist es, die Probleme der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft und Tierhaltung zu erörtern. Wir wollen gemeinsam Wege finden, um tiergerecht, praxisbezogen und verbraucherorientiert zu arbeiten« Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der AVA, Horstmar-Leer

Ernst-Günther Hellwig
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