Bio-Gemüse: 4 Sorten, die auch auf dem Balkon prächtig gedeihen

Bio-Gemüse: Tomaten
Foto: Native Plants

Ein eigener Garten hinter dem Haus ist für viele Stadtmenschen unerreichbarer Luxus. Wer sein Gemüse selbst anbauen möchte, muss nicht selten nach Schrebergärten außerhalb suchen oder sich an Urban Gardening Projekten beteiligen.

Dass das jedoch nicht die einzigen Optionen sind, zeigen immer mehr Menschen, die ihr Gemüse auf dem Balkon anbauen. Die folgenden vier Sorten eignen sich perfekt für den Start in die nächste Saison.

1. Radieschen

Radieschen sind sehr genügsame Gesellen, wenn es um den Anbau in Eigenregie geht. Sie benötigen nicht viel Platz und reifen schnell. Schon nach etwa einem Monat können die kleinen Knollen geerntet werden. Wer clever vorgeht, sät Radieschensamen in zwei Kästen etwas zeitversetzt und erhält so stets frische Ware.

Um Radieschen zu säen, braucht es lediglich einen Blumenkasten, etwas Erde und entsprechende Samen. Alle vier Zentimeter wird ein Samen etwa einen Zentimeter tief in die Erde gedrückt und leicht mit Erde bedeckt. Im Anschluss möchten die Radieschen nur etwas Sonne und genügend Wasser. Sind sie dann endlich reif, lassen sie sich gut auf Rohkostplatten und in Salaten einsetzen.

Um die Verwertung von Grünabfällen möglichst effizient zu halten, sollte auch das Radieschengrün nicht einfach weggeworfen werden. Kleingehackt in Salatdressings oder wie Kresse auf Brot gegessen, erweisen sich die zarten Blätter als überraschend lecker.

2. Tomaten

Deutlich größer als bei Karotten muss der Pflanzkübel für Tomaten sein. Hier lohnt es sich, Kübel mit einem Volumen von gut 40 Litern zu wählen, in die zwei Pflanzen gesetzt werden können.

Die Anzucht sollte bei Tomatenpflanzen Mitte März in kleinen Töpfen innerhalb der Wohnung erfolgen. Sind die Pflänzchen etwa 20 Zentimeter groß, dürfen sie im Mai auf den Balkon umziehen. Ein sonniger Standort ist perfekt geeignet.

Je höher die Tomatenpflanzen wachsen, desto instabiler werden sie. Daher lohnt es sich, ein Rankgitter zu verwenden, an dem sich die Gewächse abstützen können. Reif ist das runde Gemüse zwischen Juli und August. Unreife Tomaten, die sich nur schwer ernten lassen, sollten noch eine Weile an der Pflanze verbleiben. Sie zu essen, wäre keine gute Idee, da das enthaltene Pflanzengift Solanin erst im reifen Zustand komplett verschwunden ist.

Für gewöhnlich benötigen Tomatenpflanzen außer Sonnenlicht und Wasser kaum Pflege. Lassen sich jedoch Blattläuse auf den grünen Bestandteilen der Pflanzen nieder, sollten Balkongärtner zügig handeln. Wie Sie Blattläuse auf Ihren Pflanzen effektiv bekämpfen können, verrät Ihnen dieser Beitrag.

3. Kartoffeln

Auch Kartoffeln lassen sich im Handumdrehen auf dem Balkon kultivieren. Alles, was es hierfür braucht, sind Erde, Kies und Pflanzkartoffeln.

In einen speziellen Kartoffeleimer wird zunächst eine etwa zehn Zentimeter dicke Schicht Kies gegeben. Sie fungiert als Drainage und verhindert Staunässe, die die Kartoffeln faulen lassen könnte. Im Anschluss wird der Eimer zu knapp zwei Dritteln mit Erde befüllt, auf die sodann die Kartoffeln gelegt werden. Zwischen den einzelnen Knollen sollten etwa 20 Zentimeter Platz liegen. Die Kartoffeln selbst werden erneut mit rund 10 bis 15 Zentimetern Erde bedeckt.

Das Kartoffelkraut wächst langsam nach oben. Sobald es rund 20 Zentimeter lang ist, wird noch einmal eine zehn Zentimeter dicke Erdschicht eingefüllt. Auf diese Weise entwickeln sich im Laufe der Zeit mehr frische Kartoffeln, die bequem geerntet werden können. 1-2-do.com bietet eine gute Anleitung für den Bau eines Kartoffeleimers. Wichtig beim Anbau von Kartoffeln auf dem Balkon ist, dass das austretende Wasser problemlos ablaufen kann. Der Balkon sollte daher am besten über einen extra Ablauf verfügen.

4. Karotten

Karotten können in größeren Töpfen leicht selbst angebaut werden. Robustere Sorten sind bereits zu Beginn des Frühjahrs imstande zu gedeihen. Der Topf sollte so tief sein, dass nach unten hin etwa 30 Zentimeter Erdreich übrig bleiben. Dort werden dann die Samen rund drei Zentimeter tief in die Erde gesteckt und bedeckt. Ein Pflanzabstand von fünf Zentimetern erweist sich als optimal.

Sobald das Grün der Karotten üppig wirkt und beim Test mit den Fingern am oberen Rand dicke Knollen zu spüren sind, kann das Gemüse behutsam aus der Erde gezogen werden. Bis es soweit ist, dauert es in der Regel zwischen zwei und drei Monaten. In der Küche können Karotten samt Grün vielfältig eingesetzt werden und liefern wertvolles Beta-Carotin.