Strukturdaten Ökolandbau 2016

Im Jahr 2016 lieferten die deutschen Biobetriebe mit 795 Millionen Kilogramm mehr Biomilch als je zuvor an. Das entspricht einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr von neun Prozent.

Insgesamt steigerten die deutschen Biolandwirtinnen und -landwirte ihre Erlöse ebenfalls um gut neun Prozent im Vergleich zum Jahr 2015 auf 1,99 Milliarden Euro. Den größten Anteil an dieser Entwicklung hatten neben den Milchviehbetrieben vor allem die ökologischen Eier-Erzeugerinnen und -Erzeuger und Gemüsebaubetriebe. Das geht aus den aktuellen Zahlen der Strukturdatenerhebung zur ökologischen Landwirtschaft in Deutschland hervor, die von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn durchgeführt wurde.

Die starke Ausdehnung der Biomilcherzeugung beruht größtenteils auf der Aufstockung der Bestände um 16 Prozent, die bestehenden Betrieb aufgrund der hohen Erzeugerpreise vornahmen. Für das laufende Jahr 2017 rechnen die AMI-Expertinnen und -Experten mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Biomilchmenge. Darauf weisen die Anlieferungsmengen für das erste Halbjahr 2016 hin. Zudem rechnet man ab Herbst 2017 mit einem weiteren Produktionsschub, da ein Teil der zahlreichen Umstellerbetriebe erstmals ihre Milch als Bioware anliefern kann.

Auch der Anstieg in der ökologischen Geflügelhaltung hat sich 2016 weiter fortgesetzt. So stieg die Zahl der Legehennen um 500.000 auf 4,9 Millionen Tiere. Damit liegt der Bioanteil an der Eierproduktion inzwischen bei über 10 Prozent, beim Erlös machen Bioeier sogar fast ein Viertel des Gesamterlöses aus.

Insgesamt nahm die Zahl der Biobetriebe 2016 mit über fünf Prozent ähnlich stark zu wie im Vorjahr. Ende 2016 wurden 27.132 Biobetriebe gezählt. Damit arbeitet inzwischen jeder zehnte Betrieb in Deutschland ökologisch. Ein großer Teil der Umstellerbetriebe sind Milchviehhalterinnen und -halter, die aufgrund der Preiskrise am konventionellen Milchmarkt umgestellt haben. Bei den Bioflächen verzeichneten die Statistikerinnen und Statistiker eine Zunahme von 162.000 Hektar auf über 1,25 Millionen Hektar (7,5 Prozent der Gesamtfläche).

Erstmals seit fünf Jahren stiegen wieder die ökologischen Ackerflächen um 65.000 Hektar auf 510.000 Hektar. Auf knapp der Hälfte der Flächen wurde Getreide angebaut, wobei vor allem der Weizenanbau deutlich zunahm (+ 8,6 Prozent). Da insbesondere viele tierhaltende Betriebe umgestellt haben, war die Nachfrage nach Futtergetreide in Bioqualität sehr groß. Trotz größerer Angebotsmengen zogen die Preise für Biogetreide im Jahresverlauf weiter an.

Auch im ökologischen Gemüseanbau verzeichneten die AMI-Expertinnen und -Experten wie in den Vorjahren ein starkes Wachstum. Die Anbauflächen wurden um 15 Prozent ausgeweitet, während die Erntemenge um 18 Prozent stieg und erstmals über 300.000 Tonnen lag. Biogemüse macht damit etwa 8 Prozent der gesamten Gemüseproduktion aus. Biogemüse erreicht damit nach Milch mit 300 Millionen Euro den zweiten Platz bei den Erlösen der Landwirte. Die größten Zuwächse wurden bei Möhren, Rote Bete, Kürbis und Buschbohnen verzeichnet.

Den ausführlichen Bericht zu den Strukturdaten 2016 im Ökolandbau finden Interessierte auf dem Informationsportal Oekolandbau.de

Quelle und Pressekontakt BÖLN