Superfood aus der Region: Heidelbeeren, Leinsamen, Sandorn und Co.

Sanddorn
Fotolia #162380344 © Lizenznehmer: food-monitor

Für den Begriff „Superfood“ gibt es keine rechtlich verbindliche Definition. im Algemeinen werden damit Lebensmittel bezeichnet, die einen besonders hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und/oder sekundären Pflanzenstoffen aufweisen können. Daher werden Ihnen besondere gute, gesundheitsfördernde Eigenschaften zugeschrieben. Es gibt jedoch kaum wissenschaftliche Beweise für diese Bewertung.

Superfood ist und bleibt ein Trend. Inzwischen sind aber nicht nur exotische Lebensmittel gefragt. Immer mehr Verbraucher entdecken die Vorzüge von heimischen Leinsamen und der Heidelbeere statt Chia und Acai-Beeren.

Für jeden zweiten Konsumenten ist die regionale Herkunft ein ausschlaggebendes Kaufargument, hat eine Umfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen gezeigt. Aus der Nielsen-Umfrage: „Chia, Matcha, Goji Beeren & Co. etablieren sich immer stärker. Der Trend Superfood hält nicht nur an, sondern entwickelt sich rasant. Jeder vierte deutsche Verbraucher gibt an, sein Essen mit Superfoods anzureichern.

Das ist das Ergebnis der Superfood-Studie von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurden mehr als 1.500 Verbraucher aus dem Nielsen Haushaltspanel zu ihren Einstellungen zu Superfoods befragt sowie zusätzlich über 500 deutsche Verbraucher, warum sie sich für alternative Ernährungsstile entscheiden und was sie dazu antreibt. 40 Prozent ändern ihr Ernährungsverhalten, weil das Bewusstsein über den Zusammenhang zwischen Gesundheit und Ernährung gestiegen ist.

Ergebnis: Konsumenten kaufen heutzutage bewusster ein. Sie möchten ihre Ernährung optimieren und etwas für die Gesundheit tun. Viele sehen den Kauf von „Superfood“ als eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen. Mehr als jeder vierte Verbraucher versucht regelmäßig, seinen Speiseplan mit solchen Produkten zu ergänzen. „Superfood ist allerdings kein geschützter Begriff“, gibt Ernährungswissenschaftler Harald Seitz vom Bundeszentrum für Ernährung zu bedenken. „Im Prinzip darf jedes Lebensmittel als Superfood angepriesen und teuer verkauft werden. Die Produkte sind zwar ernährungsphysiologisch wertvoll, aber keine Wundermittel.“ Statt einzelne Aspekte der Ernährung zu ändern, ist es sinnvoller, insgesamt auf eine abwechslungsreiche und ausgewogene Kost zu achten.

Ein all-inclusive-food, das gibt es eben nicht. Und ich fände es ehrlich gesagt auch extrem langweilig, meine Lebensmittelauswahl einzuschränken“, so Seitz. „Schaden tut Superfood natürlich nicht. Aber ein Apfel zwischendurch, der tut es auch.“

Rasante Umsatzzuwächse mit Superfood

Im Jahr 2016 haben die Deutschen fast 45-mal mehr Geld für Superfood ausgegeben als noch im Jahr 2014. Das liegt in erster Linie an einem größeren Angebot. Inzwischen ist Superfood fast flächendeckend im Einzelhandel verfügbar. Im Durchschnitt geben Superfood-Käufer im Jahr 21 Euro dafür aus. Der Boom ist vor allem auf Chia-Samen zurückzuführen, die in Drogeriemärkten und Discountern im Sortiment sind. Es folgen Trockenfrüchte wie Goji oder Aroniabeeren und Nahrungsergänzungspulver wie Spirulina, Moringa und Weizengras.

Rund 13 Prozent der Deutschen interessieren sich für Erzeugnisse, die Superfood enthalten. Dabei gewinnen angereicherte Lebensmittel wie Müsli, Backwaren und Süßwaren an Bedeutung. Nach den Untersuchungen ist der typische Superfood-Käufer Großstädter und über 40 Jahre alt. Es handelt sich meist um Paare oder Familien mit gutem Einkommen, die bereits auf eine gesunde Ernährung achten und auch gerne zu Bio und vegetarischen Alternativen greifen.

Vitaminbombe Sanddorn

Sanddornbeeren wachsen an Sträuchern und fallen im Herbst durch ihre orangerot bis gelb leuchtende Färbung auf. Sie werden meist nicht roh gegessen, da ihr herbsäuerlicher Geschmack den wenigsten zusagt. Häufig finden sie Verwendung als Konfitüre.

Gut genießbar ist Sanddorn auch mit Obstsorten wie Aprikose, Orange und Apfel. Kocht man die Beeren mit Wasser und etwas Honig auf, ergibt dies einen sehr gesunden Saft. Die heiße Flüssigkeit wird durch ein Passiertuch gegeben und in Flaschen gefüllt. Der saure Geschmack kann mit einem Schuss Apfelsaft gemildert werden.

Sanddorn bietet viel Vitamin-C und stellt mit mindestens 200 mg pro 100 g Frucht sogar Zitronen in den Schatten. Für Vegetarier besonders interessant: Sanddornbeeren enthalten das wichtige Vitamin B12. Zu den weitere Inhaltsstoffen zählen Vitamin A und E, sekundäre Pflanzenstoffe und Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen.