Frühstück: für jeden das Passende

„Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler“ – ist ein Sprichwort, das wohl neu geschrieben werden muss. Denn auch wenn die alte Essensregel für viele noch Gesetz ist, finden einige von uns das Frühstücken nicht mehr zeitgemäß. Was bedeutet frühstücken für uns und wie finde ich heraus, ob die morgendliche Mahlzeit zu mir passt? Wir haben nach Antworten gesucht und dabei ein paar schmackhafte Frühstücksideen zusammengestellt.

Frühstücken ist ein sozialer Akt und taktet meine innere Uhr

Wer frühstückt, nimmt sich Zeit. Man tut sich etwas Gutes und pflegt bestimmte Rituale. Während die einen dabei genüsslich Zeitung lesen, um über das aktuelle Weltgeschehen informiert zu sein, verbringen die anderen wertvolle Minuten mit dem Partner oder mit der Familie. Das zumindest will uns die Werbung schmackhaft vormachen. Die Zeitschreibt dazu treffend: „Das Frühstück werde als Ausdruck familiärer Einheit beworben: Glückliche Familien sitzen am Tisch, Mütter schenken Orangensaft ein, und Kinder löffeln ihre Cornflakes – das moderne Sinnbild eines kaiserlichen Frühstücks.“ Aus gesellschaftlicher Perspektive ist das durchaus empfehlenswert. Fakt aber ist: in den meisten Familien ist morgens unter der Woche wenig Zeit für ein idyllisches Familienleben.

Forscher sind sich indes einig, dass Mahlzeiten unsere innere Uhr synchronisieren und damit ein wichtiges strukturelles Element unseres Alltags darstellen. Wann aber die Mahlzeiten genossen werden, scheint egal. Selbst der Urmensch konnte wahrscheinlich nicht regelmäßig frühstücken, da ihm schlichtweg nicht immer etwas Essbares zur Verfügung stand. Heutzutage frühstücken viele aus schlichter Angewohnheit. Denn Gewohnheiten können unsere Mahlzeiten konditionieren. Wer regelmäßig um 8 Uhr morgens sein Brötchen mit Erdbeermarmelade isst, wird ein Magenknurren vernehmen, wenn er das mal nicht tut.

Fazit: Mahlzeiten strukturieren unseren Tagesablauf. Entscheidend aber ist der regelmäßige Rhythmus, nicht eine von vornherein festgelegte Uhrzeit. Und manchmal ist es eine reine Gewohnheit, die unseren Hunger konditioniert.

Aber: niemand muss frühstücken

Nötig ist die morgendliche Mahlzeit nicht, um gesund zu bleiben oder alt zu werden. Forscher begründen das mit den Vorgängen im Körper bei Nacht. Während des nächtlichen Fastens greift unser Organismus auf die kurzfristigen Energiespeicher in Form Kohlenhydraten und Fetten zurück. Das setzt unter anderem die Hormone Cortisol und Adrenalin frei, die uns in den ersten Stunden nach dem Aufstehen durchaus leistungsfähig machen. Viele nutzen die Vorgänge bei Nacht auch noch für die ersten Stunden des Tages und pflegen das Intermittierende Fasten. Studien weisen darauf hin, dass der temporäre Nahrungsverzicht zahlreiche positive Wirkungen in unserem Körper entfalten kann.

Wer morgens keinen Hunger hat, muss sich folglich nicht zum Essen zwingen. Die für Hunger und Sättigungzuständigen Hormonkonzentrationen variieren zudem von Mensch zu Mensch. Der eine verträgt am frühen Morgen bereits eine üppige Mahlzeit. Der andere fühlt sich nach dem Frühstück müde und schlapp. Bei Schichtarbeitern zum Beispiel kann ein ausgiebiges Frühstück am Morgen nach der Nachtschicht den Schlaf empfindlich stören.

Fazit: Aus gesundheitlicher Sicht ist ein Frühstück nicht zwingend nötig. Die Vorgänge im Körper während der Nacht sorgen dafür, dass wir morgens in den ersten Stunden auch ohne Nahrung leistungsfähig sind. Das aber variiert eben von Mensch zu Mensch.

Wie finde ich heraus, ob frühstücken für mich das Richtige ist?

Ob der morgendliche Imbiss zu mir passt oder nicht, hängt nicht von irgendwelchen Stoffwechselgesetzen, veralteten Bauernregeln oder Frauenzeitschriften ab, sondern von individuellen Faktoren. Folgende Fragen können bei der Antwort helfen:

  • Wache ich morgens mit Hunger auf?
  • Passt Frühstück in meinen Tagesablauf, zu meinen Anforderungen und zu meiner Tätigkeit, sprich habe ich ausreichend Zeit dafür und muss mich nicht hetzen?
  • Ist frühstücken vielleicht eher für meine sozialen Bedürfnisse wie das Zusammensitzen mit der Familie wichtig?
  • Wenn ich nicht frühstücke: Bin ich in den nachfolgenden Stunden bis zum Mittag leistungsfähig?
  • Brauche ich das Frühstück, um richtig in Schwung zu kommen?
  • Bin ich „nervenstärker“ und resilienter, wenn ich ordentlich gefrühstückt habe?

Es gibt auch Gründe, die nicht dafür herhalten sollten, auf das Frühstück trotz Magenknurren und vorausahnendem Leistungstief zu verzichten. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Dann spare ich mir schon einige Kalorien.
  • Dafür habe ich einfach keine Zeit.
  • Ich esse lieber nachher im Auto.
  • Ich gehe lieber nachher zum Bäcker und hole mir etwas Leckeres.

Entscheidend ist die Bilanz über den gesamten Tag. Wer trotz Hunger nicht frühstückt, neigt dazu, sich die fehlende Mahlzeit später am Tag „zurückzuholen“. Die Qualität und die richtige Auswahl der Lebensmittel bleiben dann meist auf der Strecke. Auf der anderen Seite ist es nicht ratsam, in morgendlicher Hektik und unter Zeitdruck zu frühstücken. Mahlzeiten unter dem Einfluss von Stresshormonen werden deutlich schlechter vertragen.

Fazit: Ich muss es an mir selbst testen, ob frühstücken für mich gut ist oder nicht. Das steht in keinem noch so guten Lehrbuch oder Ratgeber. Wenn ich aber frühstücke, dann sollte ich es bewusst tun, mir Zeit dafür nehmen, das Richtige frühstücken und vor allem: es genießen.

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Hinweis: Wir haben für Sie zwei Ideenkarten für das Frühstück als PDF-Download bereitgestellt. Für unsere Mitglieder stehen zu diesem Thema nach dem Login zudem Beratungskarten mit verschiedenen Rezeptbaukästen zur Verfügung.

 

Redaktion

Dipl.troph. Irina Baumbach

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Quelle

FET e.V. – Frühstück: für jeden das Passende