Im Gegensatz zu den Hauptzutaten einer Mahlzeit machen Gewürze und Kräuter mengenmäßig nur einen geringen Teil aus. Doch sie tragen maßgeblich zum Geschmack bei. Erst durch das Zusammenspiel von Zutaten und Gewürzen entfaltet ein Gericht sein unverwechselbares Aroma und bereitet so ein Genusserlebnis. „Gewürze wecken darüber hinaus auch Erinnerungen. Zimt, Nelke und Kardamom lassen uns an die gemütliche und festliche Weihnachtszeit denken, Minze, Zitrone und Basilikum eher an den Sommer“, erklärt Dr. Annette Neubert, Ernährungswissenschaftlerin im Nestlé Ernährungsstudio.
Lecker essen: Abschmecken wie ein ProfiBeim Würzen das richtige Maß zu finden, ist nicht immer einfach, denn einheitliche Dosierempfehlungen gibt es nicht. Nach Geschmack zu würzen, ist deshalb die beste Vorgehensweise. Wichtig ist, dass zunächst nur geringe Gewürzmengen ausprobiert werden. Anschließend das Gericht zwischendurch immer wieder probieren und bei Bedarf nachwürzen. Manche Gewürze wie zum Beispiel Zimt, Paprika edelsüß und Currypulver können mit dem Teelöffel dosiert werden. Andere wiederum, dazu zählen beispielsweise Nelken und Cayennepfeffer, entfalten bereits in geringen Mengen ihr intensives Aroma – da ist oft schon eine Messerspitze ausreichend.
Salz und Pfeffer sind Basisgewürze
Salz und Pfeffer passen zu fast jedem Gericht und bilden deshalb die Grundlage beim Würzen. Ganz ohne Salz schmecken Mahlzeiten meist fade, jedoch reicht es in der Regel, das Essen nur wenig zu salzen. Zu viel Salz kann den Eigengeschmack der Speisen überdecken und auf Dauer zu einer Steigerung des Blutdrucks führen.
„Allgemein gilt, dass nicht mehr als 6 Gramm Salz pro Tag verzehrt werden sollten, das entspricht in etwa einem Teelöffel. Diese Menge ist relativ schnell erreicht, da nicht nur das selbst gekochte Essen, sondern auch viele zubereitete Nahrungsmittel aus dem Supermarkt gesalzen sind“, so Dr. Annette Neubert. Pfeffer verleiht dem Essen die richtige Schärfe. Während der mildere weiße Pfeffer sich prima für helle Soßen eignet, passt schwarzer Pfeffer gut in dunkle Soßen. Wer es gerne sehr scharf mag, greift zu Chili oder Cayennepfeffer. Diese Gewürze regen den Speichelfluss an und können deshalb bei Mundtrockenheit und Appetitmangel helfen.
Köstliche Geschmacksvarianten
Zusätzliche Gewürze neben Salz und Pfeffer machen Speisen interessanter und abwechslungsreicher, zum Beispiel Muskat, Curry, süße Paprika und Zimt. „Muskat verleiht Mahlzeiten einen leckeren nussigen Geschmack, der zu vielen Speisen gut passt – zum Beispiel Kartoffelgerichte, Eintöpfe oder Gemüse wie Kohlrabi, Rosenkohl und Spinat“, empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin. Curry ist ein Muss für Liebhaber exotischer Gerichte und lässt sich vielfältig kombinieren. Wenn es bei milder Hitze mitgebraten wird, entfaltet es sein volles Aroma am besten. Süßes Paprikapulver macht herzhafte Gerichte angenehm süßlich. Für Desserts sind Zimt, Vanillepulver oder -schoten eine gute Basis. Raffiniert wird es mit Anis, Ingwer oder Nelke.
Nahrungsmittel | Das passt gut zum Würzen | Raffinierte Zugaben |
Fleisch | Pfeffer, Paprika, Piment, Kümmel, Lorbeer, Nelken und Senf | Knoblauch, Estragon, Thymian, Rosmarin, Petersilie, Liebstöckel, Salbei, Kapern, Wacholderbeeren, Muskat, Curry, Ingwer und Meerrettich, Zwiebeln |
Geflügel | Basilikum, Majoran, Oregano, Minze, Salbei, Koriander, Lorbeer, Piment, Paprika, Sellerie, Kreuzkümmel | Knoblauch, Estragon, Thymian, Rosmarin, Petersilie, Liebstöckel, Salbei, Kapern, Wacholderbeeren, Muskat, Curry, Ingwer und Meerrettich |
Fisch | Weißer Pfeffer, Petersilie, Zitrone, Dill, Schnittlauch | Kapern, Weißwein, Sherry, Curry, Ingwer, Senf, Meerrettich, Estragon, Schalotten |
Gemüse, Salat | Pfeffer, Petersilie, Kümmel, Zucker, Zitrone und Gewürznelken, Paprika | Knoblauch, Muskat, Koriander, Kerbel, Wacholderbeeren, Majoran, Bohnenkraut, Paprika, Kreuzkümmel, Anis, Fenchelsamen und frischer Ingwer, Lauch- und Frühlingszwiebeln, Gemüsezwiebeln |
Obst, Süßspeisen | Zitrone, Zimt, Vanille | Anis, Ingwer, Nelke |
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