Käse für jeden Geschmack

Käse und Käseplatte
Bildautorin: Friederike Wöhrlin

Ob mild, pikant, nussig oder kräftig: Für jeden Geschmack gibt es den passenden Käse. Doch schmeckt er bitter, ist er zu hart oder gar verlaufen, dann hat er während Einkauf oder Lagerung gelitten. Erfahren Sie, wie Sie Käse optimal lagern und verarbeiten.

Käse kaufen und lagern – so geht’s

Käse ist ein empfindliches Lebensmittel und sollte kühl, verpackt und dunkel aufbewahrt werden. Auch nach dem Kauf reift und altert er weiter. Zur Lagerung eignet sich am besten Käse am Stück, da er nicht so rasch austrocknet und vielseitiger zu verwenden ist. Bleibt der Käse möglichst bis zum Verzehr in der Originalverpackung, trägt das ebenfalls zur längeren Haltbarkeit bei. Ansonsten kann er auch in Einschlagpapier von der Käsetheke oder Frischhaltefolie verpackt werden.

Schnittkäse sollte fast luftdicht verpackt sein, Sauermilchkäse wie Harzer jedoch nicht. Um seine Qualität und sein typisches Aroma zu erhalten, empfiehlt sich Kühlschranktemperatur. Am wohlsten fühlt sich die Ware im mittleren Bereich des Kühlschranks. Zum Einfrieren eignet sich Käse nur bedingt: Durch die tiefen Temperaturen leidet das Aroma und er wird trocken.

Im Kühlschrank sollten Käse mit viel Aroma wie Harzer und Käse mit Rotschimmel oder Edelschimmel nicht nebeneinander stehen, damit sich Geruch und vor allem die Schimmelpilzkulturen nicht auf die andere Sorte übertragen. Für Käse mit starkem Geruch eignet sich zum Beispiel auch eine Käseglocke.

Käse entfaltet sein Aroma am besten, wenn man ihn eine halbe Stunde vor Verzehr aus dem Kühlschrank nimmt. Falls die Rinde sich nicht zum Verzehr eignet, sollte sie erst vor dem Verzehr abgeschnitten werden. Sie schützt die Ware vor Feuchtigkeitsverlust und Verderb. Frisch geriebener Käse beginnt bereits nach wenigen Tagen zu schimmeln und sollte daher schnell verbraucht werden.

Käse schneiden – Das Auge isst mit

Beim Schneiden ist es wichtig darauf zu achten, dass der Käse nicht zerdrückt oder die Schnittfläche verletzt wird. Hierzu werden spezielle Schneidgeräte im Handel angeboten.

Mit dem Käsemesser können Sie Hart- oder Schnittkäse leicht von der Rinde befreien und in Portionen schneiden. Käsemesser haben eine geätzte Klinge, so dass die Scheiben beim Schneiden nicht am Messer kleben bleiben. Der Käsehobel eignet sich zum Abziehen dünner Hart- und Schnittkäsescheiben.

Mit dem Drahtschneider (Käseharfe, Käsebogen) können Sie Weichkäse wie Edelpilzkäse oder Käse in Flüssigkeit schneiden, ohne dass er sich verformt oder die Stücke auseinander brechen. Hierzu wird der Draht durch den zu schneidenden Käse geführt. Mit dem Drahtschneider können Sie auch dünne Scheiben Schnitt- oder halbfesten Schnittkäse von größeren Stücken abziehen.

Für Weichkäse empfiehlt sich ein gelochtes Weichkäsemesser. Die gelochte Klinge verhindert ein Ankleben des cremig-weichen Teiges. Mit der gebogenen und geteilten Spitze lassen sich die Stücke anschließend gut abheben.Fettreiche Käsesorten können selbst bei Verwendung spezieller Käsemesser an der Schnittfläche haften bleiben. Tauchen Sie in diesen Fällen die Klinge zuvor in heißes Wasser.

Kochen mit Käse – so gelingt’s

Generell sollte der Käse bei warmer Zubereitung nur goldbraun werden und nicht verbrennen, da er sonst bitter schmecken kann. Meist reicht es, den Käse zehn bis 15 Minuten vor Ende der Garzeit auf die Speisen zu geben. Ist dies rezeptbedingt nicht möglich, hilft ein Deckel oder Alufolie.

Zum Schmelzen eignen sich vor allem fettreiche Käse mit mindestens 45% Fett i.Tr., denn je höher der Fettgehalt, desto besser fließt der Käse. Für Quiche, Pizza oder Aufläufe lohnt es sich, den Käse zu reiben. Im Unterschied zu Scheiben bedeckt er die Oberfläche nicht vollständig und ist nicht glatt, sodass die Speisen besser bräunen können.

Je härter der Käse, zum Beispiel Parmesan, desto feiner ist er zu reiben. Denn so kann er sein Aroma besser entfalten. Bei Käsesoßen oder –suppen streut man den geriebenen Käse am besten nach und nach ein, so kann er gut schmelzen. Für Kuchen eignet sich Schichtkäse besser als Quark. Er wird so saftiger und das Aroma noch stärker ausgeprägt. Durch das schonende Schöpfen des Käsebruchs bei der Herstellung bleibt die Eiweißstruktur weitgehend erhalten. Und noch ein

Tipp: Magerquark wird durch einen Schuss kohlensäurehaltiges Mineralwasser cremig und locker und kann so fetthaltigere Quarksorten ersetzen.

Autorin: Marita Schmidt, Dr. Claudia Müller

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info