Tag des Honigfrühstücks für Alt und Jung

Tag des Honigfrühstücks
Foto: Deutscher Imkerbund e. V.

Regionales Bienenprodukt steht auch in Deutschland hoch im Kurs.

Während die Bienenvölker derzeit mit ihrem Honigvorrat im Stock Wärme erzeugen und spätestes ab Januar wieder ihre Brut versorgen, genießen viele von uns besonders in der dunklen Jahreszeit guten Honig im Tee, in den Lebkuchen oder anderen Gerichten.

Um auf die Bedeutung dieses Bienenproduktes hinzuweisen, findet am 17.11. in mehreren europäischen Ländern der „Tag des Honigfrühstücks“ statt. Ausgelöst wurde diese Initiative vor drei Jahren in Slowenien. Heute beteiligen sich an dieser öffentlichkeitswirksamen Aktion in Kindergärten, Schulen, Städten und Gemeinden auch Kroatien, Montenegro, Österreich, Rumänien, Tschechien und Ungarn. Die nationalen Imkerverbände wollen mit der Initiative sowohl Kinder als auch Erwachsene über die Bestäubungsleistung der Bienen, aber auch über eine gesunde Ernährung und die Bedeutung regional erzeugter Lebensmittel aufklären.

Bei den Verbrauchern in Deutschland stehen nach Studien gesunde, regionale Produkte ebenfalls hoch im Kurs. Davon profitiert auch der Honig, der von derzeit rund 120.000 Imkereien, die von den Alpen bis zur Nordsee bundesweit verteilt zu finden sind, gewonnen wird. Jährlich sind es zwischen 15.000 und 20.000 Tonnen des Naturproduktes, dem nichts hinzugefügt und nichts entzogen werden darf. Diese Menge wird größtenteils direkt vermarktet, entweder in der Imkerei selbst, auf dem Wochenmarkt oder in Fachgeschäften. Aber auch ausgewählte Supermärkte haben längst den Trend erkannt und nehmen Honige vom regionalen Imker in ihr Sortiment auf.

In diesem Jahr war die Ernte in Deutschland durchschnittlich, denn das kalte, teils frostige Frühjahr sorgte dafür, dass entweder die Bienen nicht ausfliegen konnten oder die Blüten erfroren sind. Die Regionen, die recht gut Frühjahrshonig ernten konnten, hatten eine geringe Sommerernte. Und die Regionen, die wenig Honig im Frühjahr hatten, waren im Sommer die Gewinner, vor allem durch ein gutes Angebot an Waldhonig. Damit waren die Ergebnisse vergleichbar mit dem Vorjahr.

Diese Angaben basieren auf den Meldungen von rund 14.000 Imkereien, die sich an zwei anonymen Online-Befragungen des Fachzentrums Bienen und Imkerei in Mayen beteiligten.

Besonders schlecht hat es danach im Sommer in Norddeutschland (Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg) ausgesehen. Gute Ergebnisse gab es hingegen in Süddeutschland (Bayern und Baden-Württemberg).

Das bedeutet: Es können auch in diesem Jahr wieder nur ca. 20 Prozent des Eigenbedarfs mit deutschem Honig gedeckt werden. 80 Prozent müssen importiert werden, um den jährlichen Gesamtbedarf von rund 1,1 kg/Kopf zu decken. Die meisten der Importhonige stammen aus Südamerika, China und Südosteuropa.

Peter Maske, Präsident des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.), sagt: „Mit dem Kauf von deutschem Honig beim Imker um die Ecke oder auf dem Wochenmarkt folgen die Konsumenten nicht nur dem allgemeinen Trend nach Regionalität und tun etwas Gutes für sich, sondern gleichzeitig etwas ganz Wichtiges für die heimische Umwelt. Denn schon für ein 500-Gramm-Glas bestäuben Honigbienen 75 Millionen Blüten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Arten- und Pflanzenvielfalt.“

Nach einer neuen Online-Verbraucherbefragung kennen rund 50 % der Teilnehmer die Marke „Echter Deutscher Honig“ und schätzen die damit verbundene Premiumqualität im Imker-Honigglas. Der Gedanke zur Schaffung dieses Warenzeichens, dessen Benutzung den Mitgliedern des D.I.B. vorbehalten ist, entstand bereits vor 92 Jahren. Maske ist sich sicher: „Dieses Glas stellt auch heute noch nicht nur eine gelungene Vermarktungsmöglichkeit für unsere Mitglieder dar und demonstriert die Größe des Verbandes, sondern steht für den Verbraucher in erster Linie für ein regional gewonnenes, kontrolliertes Qualitätsprodukt. Das war und bleibt auch weiterhin unser Anspruch, den wir erfüllen möchten.“

Im D.I.B. sind seit 110 Jahren die heute rund 110.000 Imkerinnen und Imker zusammengeschlossen, deren Hauptaufgaben die Zucht und Pflege der Honigbienen sind. Sie betreuen ca. 750.000 Bienenvölker, denn diese sind heute ohne den Menschen nicht mehr überlebensfähig. Darum freuen sich die bundesweit rund 2.500 Imkerortsvereine auch über die derzeit positive Mitgliederentwicklung. Peter Maske gibt jedoch zu bedenken: „Jeder, der Imker werden möchte, sollte sich der großen Verantwortung bewusst sein, die er gegenüber den Tieren, der Natur und als Lebensmittelproduzent auch für die Menschen übernimmt.“

Quelle: Deutscher Imkerbund e. V.