Cumaringehalt von Zimt: in der Weihnachtszeit wird’s schnell zu viel

Cumaringehalt von Zimt
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Zimtsterne, Lebkuchen, Punsch – besonders in der (Vor-) Weihnachtszeit wird Zimt in größeren Mengen verzehrt.

Zimt enthält natürlicherweise den Aroma- und Duftstoff Cumarin. In hohen Dosen kann dieser Stoff beim Menschen die Leber schädigen. Der Cumaringehalt von Zimt hängt von der Sorte ab. So ist der handelsüblichere Cassia-Zimt (auch China-Zimt) deutlich reicher an Cumarin als der Ceylon-Zimt (auch Kaneel-Zimt).

Für Erwachsene geht von gekauften zimthaltigen Lebensmitteln nur eine Gefahr für die Gesundheit aus, wenn sie davon täglich sehr große Mengen verzehren. Kinder können aufgrund ihres geringeren Körpergewichts allerdings leicht zu viel Cumarin aufnehmen.

Kleinkinder mit einem Körpergewicht von 15 kg sollten laut Bundesinstitut für Risikobewertung beispielsweise nicht mehr als 30 g Zimtsterne (ca. 6 kleine Zimtsterne) oder 100 g Lebkuchen täglich essen. Ein Erwachsener mit einem Körpergewicht von 60 kg könnte hingegen mehr als 120 g Zimtsterne (ca. 24 kleine) oder 400 g Lebkuchen pro Tag essen, wenn keine anderen Cumarinquellen hinzukommen.

In der EU gibt es für bestimmte Lebensmittel wie „traditionelle/saisonale Backwaren“, zu denen auch zimthaltiges Weihnachtsgebäck zählt, Höchstwerte für Cumarin. Untersuchungen zeigten, dass diese Höchstmengen von den Herstellern in der Regel eingehalten bzw. nicht ausgeschöpft werden (z. B. Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart oder des Bayrischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit).

Für Zimtstangen oder gemahlenen Zimt existieren jedoch keine Höchstmengen. Bei der Verwendung von Zimt als Gewürz im Haushalt ist also Vorsicht geboten. Wenn Sie Zimt regelmäßig in größeren Mengen benutzen, sollten Sie vorsorglich auf den cumarinarmen Ceylon-Zimt zurückgreifen. Das gilt auch, wenn Sie beim weihnachtlichen Plätzchenbacken viel Zimt verwenden. Dass die Sorte nicht auf der Zimtverpackung angegeben werden muss, erschwert allerdings die Suche. Nur einige Anbieter geben die Zimtsorte freiwillig an.

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Quelle: Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern