Nachhaltiger Konsum reicht nicht

Es muss auch weniger sein.

Der Umsatz mit grünen Produkten in den Konsumbereichen Wohnen, Mobilität und Ernährung ist 2015 um sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Dennoch haben sich die CO2-Emissionen im Konsumsektor kaum verändert. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie des Umweltbundesamtes. „Die Richtung stimmt, aber der Umsatz mit umweltfreundlichen Produkten wächst zu langsam. Das liegt vor allem daran, dass die Preise für Produkte nicht die realen Kosten für die Umwelt widerspiegeln. Unser Konsum trägt ganz wesentlich zu Umweltbelastungen bei. Daher sollten die Umweltkosten eingepreist werden“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger.

Im Bereich Ernährung sind die Emissionen mit rund neun Prozent sogar deutlich gestiegen. Die Emissionen im Bereich Mobilität sind wegen stark steigender Emissionen beim Luftverkehr und kaum abnehmender Emissionen bei der Automobilität leicht um 0,4 Prozent gestiegen. Die CO2-Emissionen im Bereich Wohnen sind dank energetischer Sanierungen zwar um rund zehn Prozent in den vergangenen zehn Jahren gesunken. Kontraproduktiv ist aber das Wachstum der durchschnittlichen Wohnfläche sowie die zunehmende Geräteausstattung.

Wohnen, Mobilität und Ernährung sind für 80 Prozent der CO2-Emissionen des privaten Konsums verantwortlich. Die Studie untersucht den Umsatz grüner Produkte in diesen Konsumbereichen anhand der Marktentwicklung von Umweltsiegeln. Im Papiersegment beispielsweise ist der Blaue Engel verbreitet und bekannt – rund 17 Prozent der Hygienepapiere tragen den Blauen Engel.

Marktanteile wie auch Umsätze haben seit 2012 leicht zugelegt. Umweltsiegel sind der Studie zufolge vor allem dann erfolgreich, wenn mit den grünen Produkten auch Geld gespart werden kann und wenn der Staat die Label durch Gesetze fördert. Ein Beispiel hierfür ist das sehr erfolgreiche EU-Energielabel: Es ist Pflicht und trägt dazu bei Stromkosten zu sparen.

Weitere Informationen:

Studie „Grüne Produkte in Deutschland 2017 – Marktbeobachtungen für die Umweltpolitik“ des Umweltbundesamtes (UBA)

Quelle: Britta Klein, www.bzfe.de