Nachweis von MCPD und Glycidol in Lebensmitteln

Die Prozesskontaminanten MCPD und MCPD-Fettsäureester sowie Glycidyl-Fettsäureester sind in Lebensmitteln unerwünscht. Öffentlich diskutiert werden zum Beispiel erhöhte Belastungen in Babynahrung oder in mit Palmöl hergestellten Produkten wie etwa Nuss-Nougat-Cremes und Blätterteigwaren. Händler und Hersteller sind zunehmend gefordert, ihre Produkte entsprechend zu überprüfen. Die Labore der SGS können mit Hilfe einer validierten Analytik unterstützen und die Kontaminanten zuverlässig nachweisen.

Durch das Erhitzen von fett- und salzhaltigen Lebensmitteln können Monochlorpropandiol (MCPD), Glycidol und deren Derivate entstehen. Diese Prozesskontaminanten zeigen im Tierversuch eine kanzerogene Wirkung, Glycidol gilt sogar als genotoxisch.

Daher empfiehlt die Europäische Kommission (2014/661/EU) der Lebensmittelbranche, ihre Produkte regelmäßig laboranalytisch auf etwaige Belastungen durch 2- und 3-MCPD, 2- und 3-MCPD-Fettsäureester und Glycidyl-Fettsäureester zu kontrollieren. Neben raffinierten Ölen und Fetten stehen folgende Warengruppen im Fokus: Anfangs- und Folgemilchnahrung, Nuss-Nougat-Cremes, Würzsoßen, Brotaufstriche, Margarine, verarbeitete Fisch- und Fleischwaren, vegetarischer Fleischersatz, Räucherwaren, Brot, Backwaren, Kuchen und Knabber-Erzeugnisse. Die genannten problematischen Verunreinigungen entstehen vorwiegend bei der Desodorierung im Rahmen der Raffination von Ölen und Fetten sowie bei der Zubereitung wie etwa Rösten, Räuchern und Frittieren.

Toolbox zur Minimierung von Fettsäureestern

Die Lebensmittelindustrie hat bereits vielerorts wichtige Meilensteine bei der Reduzierung unerwünschter Fettsäureester erreicht. In der Praxis bewährt hat sich die BLL-Toolbox, an der auch Experten der SGS mitgearbeitet haben. Sie versammelt die in Forschung und Lebensmitteltechnologie vorhandenen Kenntnisse und Erfahrungen, um den Gehalt an -MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern zu senken. Die Toolbox ist damit eine hilfreiche Handreichung für betroffene Produzenten.

Grenzwerte für 3-MCPD

Im März 2016 hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zudem eine umfassende Risikobewertung für 3-MCPD-Fettsäureester und verwandte Verbindungen veröffentlicht. Dabei wurde auch die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (TDI) für 3-MCPD neu berechnet und von 2 μg/kg Körpergewicht auf 0,8 μg/kg Körpergewicht herabgesetzt. Experten gehen davon aus, dass bald für bestimmte Lebensmittel spezifische Höchstgehalte für 3-MCPD- und Glycidyl-Fettsäureester festgelegt werden.

Laboranalyse beauftragen

Die unabhängigen Prüflabore der SGS nutzen verschiedene validierte Methoden zur Bestimmung von MCPD- und Glycidyl-Fettsäureestern und deren Derivaten. Das Spektrum umfasst dabei alle relevanten Verbindungen.

Durch den Einsatz unterschiedlicher Methoden können für verschiedene Lebensmittel auch sehr niedrige Bestimmungsgrenzen erreicht werden. Dadurch lassen sich beispielsweise die Anforderungen der EFSA an Säuglingsnahrung überprüfen. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an, wenn Sie ihre Produkte im Labor untersuchen lassen möchten. Wir beraten Sie auch zur richtigen Methodenwahl und zu Minimierungsstrategien.

Kontakt:
SGS Germany GmbH
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Quelle: SGS