Weihnachtsmarkt: Es muss nicht immer Bratwurst sein

Weihnachtsmarkt
Bildautorin: Martina Ehrentreich

Reibekuchen, gebrannte Mandeln, Glühwein – auf dem Weihnachtsmarkt lockt der Duft von allerlei süßen und herzhaften Leckereien und verführt so manchen zum spontanen Schlemmen. Wer es etwas weniger fett- oder zuckerreich mag, findet auch auf dem Weihnachtsmarkt durchaus schmackhafte Alternativen.

Ein Bummel über den Weihnachtsmarkt gehört zur Adventszeit einfach dazu. Das Schlendern von Bude zu Bude, noch ein paar Geschenke besorgen, sich mit Freunden oder Kollegen auf einen Glühwein treffen – das hat für viele Besucher vor den Festtagen Tradition. Und alle Jahre wieder bieten unzählige Weihnachtsstände eine bunte Vielfalt an Köstlichkeiten.

Obwohl jeder weiß, dass Paradiesäpfel, Zuckerwatte und Backfisch nicht die beste Wahl sind, ist es nicht so einfach, den Leckereien zu widerstehen. Aufs Essen und Trinken komplett verzichten sollten Besucher natürlich nicht. Und wer genau hinschaut, findet durchaus Alternativen.

Leckeres mit weniger Fett

Zu den typischen Leckereien gehören Reibekuchen und Bratwürste. Egal ob Thüringer, Krakauer oder Currywurst, sie enthalten alle relativ viel Fett und liefern damit eine Portion Kalorien extra. Auch wer stattdessen auf knusprige Kartoffelpuffer setzt, hat damit keine leichtere Variante gefunden. Denn die geriebenen Kartoffeln werden in reichlich heißem Fett gebraten und saugen sich voll damit.

Eine gesündere Alternative sind Ofenkartoffeln mit einem Klecks Sauerrahm und etwas Schnittlauch. Oder wie wäre es mit Schupfnudeln an Sauerkraut? Zunächst in Salzwasser gekocht und kurz in der Pfanne angebraten sind Schupfnudeln weniger fettreich und mit dem vergorenen Weißkohl eine schmack- und nahrhafte Kombination.

Immer beliebter auf Weihnachtsmärkten und ähnlich lecker sind Flammkuchen. Für die elsässische Spezialität wird der hauchdünne Hefeteigboden traditionell mit Zwiebeln, Speck und Sauerrahm belegt. Aber auch vegetarische Varianten mit Spinat oder Tomate sind möglich. Wer am liebsten Gemüse isst, kann auch bei gebratenen Maiskolben zugreifen.

Geräucherter Lachs statt Backfisch

Ebenfalls begehrt auf Weihnachtsmärkten: der Backfisch. Traditionell wird der Fisch, meist Alaskaseelachs oder Rotbarsch, paniert und frittiert und mit reichlich Remoulade an Kartoffelsalat serviert. Obwohl Fisch durchaus empfehlenswert ist, lassen die Zubereitung und Beilagen den Backfisch zu einer sehr fetthaltigen Mahlzeit werden. Empfehlenswert ist stattdessen geräucherter Lachs im Brötchen, der inzwischen auch auf so manchem Weihnachtsmarkt frisch zubereitet wird und durch das Räuchern gleichzeitig für ein herrliches Aroma sorgt.

Süße Alternativen

Auch wer gerne nascht und trotzdem auf die Kalorien achten möchte, kommt auf dem Weihnachtsmarkt auf seine Kosten. Äpfel und Nüsse sind in Maßen durchaus empfehlenswert, doch der Karamell- oder Schokoladenüberzug der Paradiesäpfel und die Kruste der gebrannten Mandeln liefern eine Extraportion Zucker und können den Zähnen schaden. Eine leckere Alternative zu Paradiesäpfeln sind Bratäpfel und anstelle von gebrannten Mandeln bieten geröstete Maronen einige Vorteile: Die essbaren Früchte der Edelkastanie enthalten weniger Fett als Mandeln, dafür aber sättigende Ballaststoffe. Ein weiteres Plus im Winter: Sie wärmen gleichzeitig die Finger.

Fruchtige Heißgetränke ohne Alkohol

Für viele Besucher gehört der Glühwein am Abend auf dem Weihnachtsmarkt dazu. Das Heißgetränk enthält neben Rotwein und Gewürzen relativ viel Zucker, sodass mit dem Alkohol einige Kalorien zusammenkommen. Das gilt auch für Grog oder Eierpunsch.

Heißer Apfelwein enthält stattdessen etwas weniger Alkohol und schmeckt leicht fruchtig. Aber auch Heißgetränke ohne Alkohol können für die weihnachtliche Note sorgen. Ein Punsch auf der Basis von Apfel-, Kirsch- oder Holundersaft mit Glühweingewürzen wie Zimt, Nelken und Kardamom bieten eine köstliche Alternative, vor allem für Autofahrer.

Die Balance finden und für Ausgleich sorgen

Naschen und Schlemmen gehört zur Weihnachtszeit dazu. Das bringt die Zeit mit reichlich Weihnachtsgebäck, vielen Feiern und gemütlichen Abenden mit sich. Es geht auch nicht darum, hierauf zu verzichten, sondern das richtige Maß für sich zu finden und sich mit gutem Gewissen etwas zu gönnen. Bei Bedarf kann jeder für sich einen Ausgleich schaffen und beispielsweise bewusst an anderen Tagen weniger oder ausgewogener essen oder etwas mehr Sport treiben.

Autorin: Dr. Claudia Müller, Bonn

Quelle: LEL Schwäbisch Gmünd, Infodienst Landwirtschaft – Ernährung – Ländlicher Raum
http://www.ernaehrung-bw.info