Arbeitstagung der Lebensmittelchemiker in Berlin.
Am 6. März treffen sich Lebensmittelchemiker aus Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern an der Beuth Hochschule für Technik in Berlin zu ihrer 24. Arbeitstagung. Veranstaltet wird die Tagung vom Regionalverband Nordost der Lebensmittelchemischen Gesellschaft. Auf der Agenda stehen aktuelle Themen aus Analytik und Verbraucherschutz.
Bereits der erste Vortrag greift ein sensibles Thema auf – geht es doch um das Schulessen. Wissenschaftler des Fachgebiets Lebensmittelchemie und Analytik der Technischen Universität Berlin berichten von ihren Untersuchungen zur Qualität des Mittagessens an Berliner Ganztagsgrundschulen. Im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung hatten sie zwei Studien durchgeführt. Hintergrund dafür war, dass der Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Schulverpflegung zwar die Vertragsgrundlage für Schul-Caterer darstellt, bisher aber kaum eine Qualitätskontrolle der gelieferten Menüs erfolgte.
In den Studien untersuchten die Wissenschaftler die Essen von jeweils vier Caterern stichprobenartig sensorisch, chemisch-analytisch und ernährungsphysiologisch und bewerteten sie im Vergleich zu den DGE-Empfehlungen. Ihre Ergebnisse präsentieren die Forscher im Rahmen der Tagung.
Das weitere Programm thematisiert schwerpunktmäßig Kontaminanten und Rückstände. So geht es sowohl um die analytischen Herausforderungen in der Mykotoxin(Schimmelpilzgift-)analytik als auch um die Auswirkungen von Arsenolipiden in Leberzellen und Neuronen. Darüber hinaus tauschen sich die Teilnehmer über die Ergebnisse der Untersuchungen der Zink-Bioverfügbarkeit und die intestinale Zinkresorption aus.
Auch technologische Aspekte der Lebensmittelchemie stehen auf dem Programm, wenn die oxidative Stabilität von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in Rapsöl dargestellt wird. Und selbst der globale Lebensmittelhandel wird thematisiert, wenn mit dem Codex Alimentarius die international harmonisierten Standards für den weltweiten Lebensmittelhandel präsentiert werden.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen, darunter die Lebensmittelchemische Gesellschaft, deren Aufgabe es ist, die Lebensmittelchemie und deren Nachbardisziplinen zu fördern und fachliche Anregungen zu vermitteln. Zu diesem Zweck werden u. a. Tagungen der sechs Regionalverbände durchgeführt. Die Lebensmittelchemische Gesellschaft ist mit fast 3.000 Mitgliedern die größte Fachgruppe in der GDCh. Sie veranstaltet alljährlich den Deutschen Lebensmittelchemikertag – in diesem Jahr vom 17. bis 19. September in Berlin.
Quelle: Dr. Karin J. Schmitz Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.