Tierwohl, Qualität und Umweltschutz: So nachhaltig essen die Deutschen

Nicht nur für Vegetarier: Für mehr als die Hälfte der Deutschen spielt das Tierwohl bei der Ernährung eine wichtige Rolle. 84 Prozent der Deutschen sind bewusste Esser. Jeder Zweite achtet sehr auf gesunde Ernährung. 63 Prozent legen Wert auf Regionalität und 39 Prozent befürworten eine saisonale Ernährung.

Jeder zweite deutsche Verbraucher legt beim Fleischkonsum Wert auf eine gute Tierhaltung und beim Einkauf von Lebensmitteln ist ihm Umweltschutz wichtig (je 56%). Acht von zehn Deutschen gehören zu den bewussten Essern und fünf von zehn Verbrauchern achten sehr auf eine gesunde Ernährung (45%). Das ist das Ergebnis der aktuellen Food-Studie von Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Darin wurden über 11.000 deutsche Haushalte zu ihren Ernährungs- und Einkaufsgewohnheiten, ihrer Motivation und ihren Vorlieben befragt und in sieben verschiedene Ernährungstypen kategorisiert (Typen-Übersicht siehe unten). Dabei wurde untersucht, wie Gewissensentscheider, Naturnahe, Pragmatiker, Körperbewusste, Engagierte, Trendige und Unbekümmerte Esser unter anderem zu Tierwohl, Qualität und Nachhaltigkeit beim Essen stehen.

„Unsere Studie zeigt, dass eine bewusste Einstellung zum Fleischkonsum nicht mehr nur bei den Vegetariern bestimmt, was auf dem Teller landet“, erläutert Birgit Czinkota, Expertin für Bewusste Esser und Senior Client Consultant bei Nielsen. „Die Deutschen achten immer stärker auch auf eine nachhaltige Ernährung, die durch Aspekte wie dem Tierwohl oder einer vertrauenswürdigen Herkunft bestärkt wird. Die Typologie der Ernährungsgewohnheiten ist sehr vielschichtig.“

Tierwohl und Wohlfühl-Faktor beim Essen

Ein detaillierter Blick auf den Teller der Deutschen zeigt: Insgesamt 17 Prozent der deutschen Verbraucher reduzieren ihren Fleischkonsum aktiv. Unter den sieben Ernährungstypen liegen hier zwar die Gewissensentscheider (84%) ganz vorne, aber auch die Trendigen (22%) und sogar die Pragmatiker (16%) essen weniger Fleisch. Gründe für einen reduzierten Fleischkonsum sind vielschichtig – dies können gesundheitliche Gründe sein, die überwiegend bei den Pragmatikern anzutreffen sind, trendige Ernährungsformen, die dann zu einer vegetarischen oder veganen Ernährung führen, oder aber Berichte und Skandale über Tiertransport, die das Gewissen der Verbraucher ansprechen.

„Einer von vier Befragten gab an, die Inhaltsstoffe der Lebensmittel genau zu lesen. Für Verbraucher wird es zunehmend wichtig zu wissen, wo ihr Essen herkommt. Das spiegelt sich auch in der aktuellen Tierwohl- und Fleisch-Label-Debatte wider“, sagt Birgit Czinkota. „Transparente und vertrauenserweckende Informationsangebote von Produkten beeinflussen zunehmend die Kaufentscheidung. Die Verbraucher sehen Ernährung als gesamtheitliches Lebenskonzept. Beim Essen möchte man sich wohlfühlen und der moralische Aspekt bei der Ernährung rückt immer stärker in den Fokus.“

Qualität darf gerne teurer sein

Die deutschen Verbraucher sind nicht nur beim Thema Fleisch und Tierwohl achtsam. 63 Prozent legen zusätzlich Wert auf Regionalität und 39 Prozent befürworten eine saisonale Ernährung. 28 Prozent der deutschen Verbraucher achten beim Lebensmitteleinkauf auf Bio. „Nachhaltigkeit, Ernährung und auch Qualität sind für viele Verbraucher mittlerweile eng miteinander verknüpft und genauso wichtig wie der Geschmack. Für nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte greifen die Deutschen daher mit gutem Gewissen auch mal tiefer in die Tasche“, erklärt Birgit Czinkota.

Die sieben Ernährungstypen im Überblick:

  • Die Engagierten: Für 27 Prozent der Deutschen gehört Kochen fest zum Tagesablauf und sie legen Wert auf die Qualität ihrer Lebensmittel.
  • Die Pragmatiker: Für 22 Prozent spielt beim Thema Ernährung vor allem der Zeitfaktor eine Rolle.
  • Die Unbekümmerten: 16 Prozent der Konsumenten machen sich um ihre Ernährung nur wenig Gedanken und essen nach Lust und Laune.
  • Die Naturnahen: Für 11 Prozent der Deutschen sind Bio-Qualität und regionale Produkte besonders wichtig.
  • Die Trendigen: 11 Prozent der Deutschen sind immer wieder auf der Suche nach hippen Food-Trends und lassen sich dabei gerne von anderen Essern inspirieren.
  • Die Körperbewussten: Für neun Prozent stehen Körper, Figur, Wohlbefinden und Gesundheit bei der Ernährung klar im Vordergrund.
  • Die Gewissensentscheider: Für die vier Prozent der Verbraucher müssen Lebensmittel vor allem auch dem Anspruch nach Tier- und Umweltschutz genügen.

Über die Nielsen Food Studie

Die aktuelle Nielsen Food-Studie ist als mehrstufiges Gesamtprojekt konzipiert. Die Basis bilden Face-to-Face Interviews, auf denen ein Pilotprojekt aufgesetzt wurde. Die Hauptbefragung umfasst über 11.000 Teilnehmer. Auf Basis dieser Befragung wurde eine Clusteranalyse zur Bestimmung der Ernährungstypen durchgeführt.

Weitere Informationen zur Studie

ÜBER NIELSEN

Nielsen Holdings plc (NYSE: NLSN) ist ein globales Mess- und Datenanalyse-Unternehmen, das die umfassendste und verlässlichste Sicht auf Verbraucher und Märkte weltweit liefert, die auf dem Markt verfügbar ist. Unser Ansatz kombiniert Nielsen-Daten mit anderen Datenquellen, um Kunden auf der ganzen Welt dabei zu helfen, zu verstehen, was aktuell passiert, was in Zukunft passiert und wie sie auf dieser Basis am besten handeln können.

Seit mehr als 90 Jahren liefert Nielsen Daten und Analysen basierend auf wissenschaftlicher Genauigkeit und Innovationen und entwickelt ständig neue Wege, um die wichtigsten Fragen der Einzelhandels-, Konsumgüter- sowie Medien- und Werbeindustrie zu beantworten. Als S&P 500-Unternehmen ist Nielsen in mehr als 100 Ländern tätig und deckt mehr als 90 Prozent der Weltbevölkerung ab. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.nielsen.de.

Medienkontakt:
FABIOLA LÜBBERT
fabiola.luebbert@edelmanergo.com
+49 (0) 221 912 887 90

Quelle: Nielsen

Kommentar hinterlassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert