Die Ernährungswende beginnt vor der Tür: Ernährungsräte sind im Kommen

In über 40 Städten und Kreisen im deutschsprachigen Raum entstehen Ernährungsräte, die sich für ein lokales, sozial und ökologisch nachhaltiges Ernährungssystem einsetzen.

Ernährungspolitik wird bisher vor allem auf Bundes-, Landes- oder EU-Ebene gemacht. Die Ernährungsräte wollen dies zurück in die Regionen holen, auf die kommunale Ebene. Sie setzen sich dafür ein, dass es in Städten wieder mehr lokale und nachhaltig erzeugte Lebensmittel gibt. In Ernährungsräten arbeiten Experten aus der Land- und Ernährungswirtschaft, der Bürgerschaft und der Verwaltung gemeinsam daran, die regionale Lebensmittelversorgung zu stärken und zu verbessern. Ihr Ziel: Ein Masterplan für die regionale Ernährungspolitik.

Dabei geht es um die Stärkung kleinbäuerlicher Betriebe und den Aufbau von regionalen und fairen Handelsstrukturen. Auch einkommensschwache Haushalte sollen Zugang zu nachhaltigen Lebensmitteln bekommen. Kurz: Ernährungsräte knüpfen ein partnerschaftliches Netzwerk für mehr regionale und nachhaltige Ernährung. Sie bieten eine Informations- und Austauschplattform für alle Akteure, die sich für eine nachhaltige Ernährung einsetzen. So können sie zum Beispiel Impulse setzen, für eine gesunde und regionale Essensversorgung in Kindertagesstätten oder Kantinen. Damit fördern sie auch indirekt alternative Formen der Landwirtschaft.

„Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) befürwortet diese Ansätze. Ernährungsräte können Wegbereiter für eine bürgernahe und nachhaltige Ernährungsversorgung sein“, sagt Dr. Margareta Büning-Fesel, Leiterin des BZFE.

Im Internet-Schwerpunkt „nachhaltiger Konsum“ unter www.bzfe.de findet man ab sofort mehr dazu. Hier werden Beweggründe und Einflussmöglichkeiten von Ernährungsräten beleuchtet, die Arbeitsweise vorgestellt und Tipps zur Gründung lokaler Initiativen gegeben. Valentin Thurn, Gründer des ersten deutschen Ernährungsrates in Köln, beleuchtet in einem Interview die persönlichen Motive des Engagements und berichtet über erste Erfolge.

Weitere Informationen

Quelle: Stefan Kreutzberger, www.bzfe.de

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