Gesundheit und Genuss sind kein Gegensatz

Hohes Interesse an gesunder Ernährung, aber Kalorien zählen wollen nur wenige
Das Interesse der Menschen an gesunder Ernährung und gesunder Lebensweise ist hoch. Acht von zehn Bundesbürgern interessieren sich insgesamt für diese Themen, darunter 36 Prozent der Bevölkerung in besonderer Weise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderauswertung der Markt- und Werbeträgeranalyse des Instituts für Demoskopie Allensbach (AWA), die der Bundesverband des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) anlässlich des Tages der gesunden Ernährung in Auftrag gegeben hat.

Mit 84 Prozent der Bevölkerung interessieren sich demnach mehr Menschen für Ernährung und Gesundheit als für Politik (71 Prozent), Sport (68 Prozent) oder Autos (42 Prozent).

Für die Bevölkerung haben gesunde Ernährung und gesunde Lebensweise aber nur wenig mit Kalorien zählen zu tun. Für das Thema „Diäten und Diätprodukte“ interessieren sich lediglich 29 Prozent der Bevölkerung und nur sechs Prozent zeigen daran ein besonderes Interesse. Einen weiteren Hinweis liefert der Befund zur Verwendung kalorienreduzierter Produkte. Solche Lebensmittel oder Getränke verwenden lediglich 18 Prozent der Bevölkerung öfter mal. Im langfristigen Trend ist der Kreis regelmäßiger Verwender kalorienreduzierter Lebensmittel sogar zurückgegangen. 2008 lag dieser Wert noch bei 25 Prozent.

Auch mit ihrer eigenen Figur scheinen die meisten Menschen durchaus zufrieden zu sein. So hat nur rund jeder Fünfte der eigenen Wahrnehmung nach Probleme mit seinem zu hohen Gewicht. Langfristig betrachtet hat dieser Anteil kaum zugenommen. Bereits 1995 gaben 17 Prozent der Bevölkerung an, Probleme mit dem eigenen Gewicht zu haben.

Dennoch ist das Thema im Ernährungsalltag der Menschen fest verankert. Gut die Hälfte der Bevölkerung legt nach eigener Aussage Wert darauf, sich gesund zu ernähren. Und sogar jeder Vierte gibt an, aus gesundheitlichen Gründen besonders auf die eigene Ernährung zu achten. Von 2012 bis 2017 ist dieser Anteil von 21 Prozent auf 24 Prozent gestiegen. Mit der Ernährung Rücksicht auf die Gesundheit nehmen zu müssen, ist vor allem eine Altersfrage. Von den unter 30-Jährigen stellen sich 12 Prozent mit ihrer Ernährung auf ihre Gesundheit ein. Bei Personen ab 60 Jahren liegt dieser Anteil bei 36 Prozent.

Ernährung mit Maß und Mitte

„Gesunde Ernährung und genussvoll Essen und Trinken sind für die Menschen kein Gegensatz“, kommentiert BVLH-Hauptgeschäftsführer Franz-Martin Rausch die Ergebnisse. „Kein Lebensmittel ist von vornherein ungesund. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung, die Maß und Mitte kennt, gepaart mit ausreichend Bewegung, sind daher wichtige Voraussetzungen für eine gesunde Lebensweise. Den Menschen sollte man dabei nicht belehrend und mit erhobenem Zeigefinger begegnen, sondern sie motivieren.

Aufklärungsmaßnahmen müssen in eine ganzheitliche Betrachtung des Themas „gesunde Lebensführung“ eingebettet sein. Dazu gehört auch, das Wissen um Lebensmittel und Ernährung bei Verbrauchern zu fördern und ihre Eigenverantwortung zu stärken.“

Über die AWA

Die Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse (AWA) ist eine jährlich aktualisierte Markt-Media-Studie. Sie informiert über mehr als 2.000 Märkte und Teilmärkte und berichtet dabei über Kauf- und Verbrauchsgewohnheiten, über Interessenstrukturen und Verhaltensweisen von gut 70 Millionen Verbrauchern. Basis dafür sind jeweils mindestens rund 20.000 mündlich-persönliche Interviews. Die AWA wird seit 1959 vom Institut für Demoskopie Allensbach durchgeführt.

Quelle und Pressekontakt BVLH

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