Jahresbilanz 2017: Kartoffelerzeuger im Südwesten machen „einen tollen Job“, fahren aber trotzdem herbe Umsatzeinbußen ein!

Neustadt, 14. März 2018 – Die Jahresbilanz der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ für das Anbaujahr 2017 fällt – aufgrund des allgemeinen Marktverlaufs mit hohen Erntemengen in West- und Mitteleuropa und eines daraus resultierenden Preisverfalls – unbefriedigend aus.

Sie kommen von Mitte Mai bis Ende Juli in Top-Qualität frisch vom Acker: Für viele Verbraucher und Kartoffelliebhaber heißen die traditionell ersten Frühkartoffeln aus deutschem Anbau deswegen schlicht und einfach „Pfälzer Grumbeere“. (Foto: EZG „Pfälzer Grumbeere“)

 

Der Saisonverlauf bei den Frühkartoffeln steht dabei stellvertretend für das Gesamtjahr 2017, in dem die 300 kartoffelanbauenden Betriebe in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen durchweg herbe Umsatzeinbußen hinnehmen mussten.

Positiv für die 300 Erzeuger im Südwesten war die um 12,8 Prozent höhere Erntemenge! Die Frühkartoffel-Kampagne stand exemplarisch für das weitere schwierige Anbaujahr …

Bis zum Stichtag am 10. August lag die verkaufte Frühkartoffelernte bei 91.200 Tonnen. Positiv für die Erzeuger im Südwesten war, dass – bei nahezu gleich großer Anbaufläche von rund 4.000 Hektar – etwa 12,8 Prozent mehr Frühkartoffeln im Vergleich zu 2016 (80.800 Tonnen) gerodet wurden.

Die Erzeuger aus dem Südwesten konnten den natürlichen „Erntevorsprung“ der Region voll ausspielen, doch der Handel wollte die frühen Top-Qualitäten nicht haben!

Georg Riede, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“, sagt: „Unsere 300 kartoffelanbauenden Betriebe in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen haben einen tollen Job gemacht. Wir hatten sehr zeitig Frühkartoffeln in sehr guter Qualität verfügbar. Aber paradoxerweise wollte der Handel sie nicht haben!“

Überangebot aus Spanien füllte die Regale im Lebensmitteleinzelhandel

Bei der für den Erfolg der Kampagne sehr viel wichtigeren, bundesweiten Vermarktung im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) „verstopfte“ im Juni/Juli ein Überangebot an Frühkartoffeln aus Spanien viele Regale. Dies sorgte – neben einem immensen Preisverfall – dafür, dass die Verbraucher die traditionell ersten Frühkartoffeln aus deutschem Anbau erst sehr viel später kaufen konnten.

Umsatzerlöse im Frühkartoffel-Bereich brechen gegenüber 2016 drastisch ein!

Georg Riede: „Es kam zu einem Preisrutsch bei den Erzeugerpreisen, den wir in dieser Form noch nicht erlebt haben! Zum Ende der Haupternte – Mitte Juni bis Mitte Juli – lag der Einkaufspreis für den Handel bei nur noch 15 Euro für einen Doppelzentner (dt) vorwiegend festkochender Ware!“ Die Umsatzerlöse sanken entsprechend. Bis zum 10. August 2017 lagen diese bei 19 Mio. Euro gegenüber 30,35 Mio. Euro für den gleichen Vorjahreszeitraum.

Im Jahr des 25-jährigen Markengeburtstags der „Pfälzer Grumbeere“ lag die Regionalvermarktung über die Hofläden auf konstantem Niveau

Auf Wochenmärkten und in den Hofläden verzeichnete die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ eine gute Nachfrage nach „Pfälzer Grumbeere“. Im Jahr des 25-jährigen Markengeburtstags blieb der regionale Absatz gegenüber 2016 weitgehend stabil.

Vermarktungsschwierigkeiten auch für Speise- und Verarbeitungskartoffeln aus der Pfalz

„Trotz vieler Wetterkapriolen und Erntehindernissen“ – so Georg Riede weiter – war auch die weitere Kartoffelernte nach dem 10. August „unerwartet hoch ausgefallen.“ Bei Speisekartoffeln galt es schon frühzeitig für die Einlagerung zu planen, um die etwa 10 Prozent höheren Erträge auch in den vorhandenen Lagerhallen für den Winter unterzubringen. Teilweise war der Markt durch die nach hinten verschobene Ernte der frühen Ware immer noch nicht ausreichend aufnahmefähig. Dies führt bis zum heutigen Tag zu einem überversorgten Markt, was man auch an den gleichbleibenden Preisen – „in ungeahnter Tiefe“ – seit September festmachen kann.

Erzeugergemeinschaft setzt für 2018 auf Kooperationen

Um den Kontakt mit den Abnehmern weiter zu intensivieren, plant die Erzeugergemeinschaft, möglichst frühzeitige Abnahmeregelungen zu vereinbaren. Dazu soll auch verstärkt die Marke „Pfälzer Grumbeere“ beitragen. Wenn es darum geht, Verbrauchern die Frische- und Geschmacksvorteile regional erzeugter Lebensmittel zu verdeutlichen, zählt die Marke seit 1992 zu den Vorreitern im Agrarmarkt. Georg Riede: „Trübsal blasen bringt den Kartoffelanbau in Deutschland nicht voran. Deswegen werden wir unter dem Markenzeichen ,Pfälzer Grumbeere‘ künftig die Qualitäts- und Geschmacksvorteile der Pfalz noch gezielter ausspielen.“

Weitere Informationen

Dieses und andere Pressebilder sowie weitere Informationen und Rezepte rund um das Thema „Pfälzer Grumbeere“ sind erhältlich unter: www.pfaelzer-grumbeere.de

Pressekontakt

Björn Wojtaszewski, Tel. 06321/491298, bw@prpluscom.de