MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei

MSC-Siegel für nachhaltige Fischerei

Wofür steht das Logo?

Seit 20 Jahren steht das Marine Stewardship Council (MSC) für eine nachhaltige Fischerei. Das blau-weiße Logo ist vielen Verbrauchern bekannt. Bei wild gefangenem Fisch und Meeresfrüchten sind Produkte mit den MSC-Siegel eine gute Wahl. Nach einer Auswertung von Stiftung Warentest könnte das Konzept in einigen Punkten aber noch verbessert werden.

Deutschland ist Spitzenreiter, wenn es um Fischprodukte aus MSC-zertifizierter, nachhaltiger Fischerei geht. Der hiesige Markt bietet eine große Auswahl von rund 3.300 Produkten. Um das begehrte Siegel zu bekommen, müssen Fischereien viele Nachweise erbringen. Jeder Betrieb wird individuell begutachtet und bewertet. Eine wichtige Voraussetzung ist, dass die gesetzlichen Fangquoten eingehalten und keine gefährdeten Bestände befischt werden.

Die Vorgaben folgen meist den Empfehlungen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES). Als „gesund“ bezeichnen die Wissenschaftler einen Fischbestand, der den „höchstmöglichen nachhaltigen Dauerertrag“ abwirft. Bei unsicheren Daten zur Bestandsgröße ist allerdings trotz Zertifizierung eine zeitweilige Überfischung möglich, kritisiert Stiftung Warentest.

Mit ihren Fangmethoden dürfen die Fischereibetriebe das Ökosystem nicht irreversibel schädigen. Die umstrittenen Grundschleppnetze sind zum Teil erlaubt, was der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (NABU) und Greenpeace ablehnen. Der MSC behält sich vor, den Einzelfall zu betrachten. Vorgaben zum Tierwohl beim Fischfang und zu sozialen Aspekten wie Mindestlohn und Arbeitsschutz werden nicht gemacht.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Rückverfolgbarkeit. Bei einer Stichprobe von Stiftung Warentest konnte der MSC die Lieferkette einiger Wildlachsprodukte nicht lückenlos belegen. Dennoch: Auch wenn beim MSC-Siegel noch Luft nach oben ist, gibt es für Wildfisch in puncto Nachhaltigkeit keine bessere Alternative. Wer mit gutem Gewissen Fisch und Meeresfrüchte einkaufen möchte, findet in dem Logo eine gute Entscheidungshilfe.

Weitere Informationen

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de

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