Wildkräuter in der Küche: Der aromatische Gundermann

Wildkräuter in der Küche
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Wenn es im Frühling wärmer wird, fällt der Gundermann durch seine blauvioletten Blütenteppiche auf. Nur wenige nutzen das Wildkraut in der Küche. Dabei macht sein herbes bis leicht harziges Aroma viele Alltagsgerichte wie Pellkartoffeln und Eierspeisen interessanter.

Auch für Salate, Kräuterquark und Pesto ist der Gundermann eine Bereicherung. Zum Osterfest wird er traditionell in der Gründonnerstagsuppe serviert, die aus neun verschiedenen Kräutern zubereitet wird. Alle Wildkräuter, darunter auch Brennnessel, Gänseblümchen und Löwenzahn, werden gewaschen, trocken getupft und fein geschnitten. Anschließend Zwiebeln und Knoblauch in etwas Butter andünsten, Gemüsebrühe und das frische Grün hinzugeben.

Nun lässt man die Suppe zwanzig Minuten köcheln und schmeckt mit etwas Schmand, Salz und Pfeffer ab. Auch Tee und Kräuterlimonade können mit Gundermann verfeinert werden. Allerdings sollte sparsam dosiert werden, damit der Geschmack nicht zu intensiv wird.

Der Gundermann (/Glechoma hederacea/), auch Gundelrebe genannt, gehört zur Familie der Lippenblütler. Die Pflanze wird 10 bis 20 cm hoch und wächst am Waldrand, unter Hecken, aber auch in feuchten Wiesen. Im Frühjahr ist sie eines der ersten verfügbaren Wildkräuter für die Küche und zeigt in den Monaten April bis Juni ihre blauvioletten Blüten.

Weitere wichtige Erkennungsmerkmale sind die langen, vierkantigen Stängel und die herz- bis nierenförmigen Blätter, die an den Rändern eingekerbt sind. Beim Zerreiben entsteht ein scharfer Geruch, der etwas an Minze erinnert.

Der Gundermann enthält unter anderem Vitamin C, Mineralstoffe wie Kalium, ätherische Öle, Saponine, Gerbstoffe und gesundheitsfördernde Bitterstoffe. Im Mittelalter wurde er in klösterlichen Gärten als Arzneimittelpflanze angebaut und zur Heilung von Wunden eingesetzt. So leitet sich der Name vermutlich vom althochdeutschen Wort „gund“ für Eiter oder Beule ab. Die Blättchen sollen aber auch in einer Tasse warmer Milch bei Schnupfen und Husten helfen.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de