Ananas – mehr als eine Beere: Was essen wir da eigentlich?

Ananas
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Ob frisch, im Obstsalat, als Quark-Dessert, Torte, Chutney oder Saft – die Ananas ist eine äußerst vielseitige und beliebte Frucht. In Deutschland ist sie nach Bananen und Zitrusfrüchten das am häufigsten gegessene exotische Obst. Beinah jeder kennt also die saftig-süße Frucht. Was aber genau ist das eigentlich, was wir da essen? Und wie wächst die Frucht an der Pflanze?

Die Ananas besteht aus mehreren einzelnen, miteinander verwachsenen Beerenfrüchten. Botaniker sprechen hier von „Beerenfruchtverband“. Die für Beeren typischen ins Fruchtfleisch eingebetteten Samen sind bei den Kultursorten nicht vorhanden. Sie würden den Genuss erheblich beeinflussen, da eine Frucht rund 2.000 bis 3.000 kleine raue und harte Samen enthalten könnte.

Die einzelnen Beerenfrüchte entstehen aus den 100 bis 200 Einzelblüten eines zapfenförmigen Blütenstandes, die – miteinander verwachsen –, nach der Blüte zur bekannten Frucht heranreifen. Am oberen Ende des Blütenstandes bilden laubartige Hochblätter einen sogenannten Schopf, der bei der Ernte an der Frucht verbleibt. Der Blütenstand selbst befindet sich auf einem etwa 30 Zentimeter langen Blütenstandschaft, der sich aus der Mitte einer Blattrosette in die Höhe schiebt. Das ist typisch für die meisten Bromeliengewächse, zu denen auch die Ananaspflanze /Ananas comosus/ gehört.

Die Frucht ist eine wahre Aroma-Sensation. Das Aroma setzt sich aus über 200 flüchtigen Stoffen zusammen. Aber auch in Bezug auf Inhaltsstoffe ist die kalorienarme Ananas schwer zu überbieten. Sie enthält viele Vitamine, insbesondere Vitamin C, sowie Mineralstoffe, Enzyme und Spurenelemente wie Kalzium, Kalium, Magnesium, Eisen, Phosphor und Zink.

Das in frischen Ananas enthaltene Enzym Bromelin fördert die Verdauung und wirkt entzündungshemmend. Bei der Zubereitung von Speisen mit Gelatine, zum Beispiel Sahnetorte mit Ananas, verhindert das Enzym jedoch das Gelieren. Hier hilft ein kurzes Erhitzen der Früchte, wodurch das Enzym inaktiviert wird.

Weltweit gibt es über 100 verschiedene Ananassorten, von denen allerdings nur wenige im Handel zu finden sind. Besonders beliebt als Frischware sind die süßen Sorten, die weniger Säure und gleichzeitig 3- bis 4-mal mehr Vitamin C enthalten als andere. Ananasfrüchte sind bei uns das ganze Jahr über erhältlich, meist importiert aus Costa Rica, dem weltweit größten Exporteur.

Die bei uns ebenfalls beliebten kleinen und besonders aromatischen „Baby-Ananas“ stammen unter anderem aus Südafrika. Der Anbau der in Südamerika beheimateten Ananaspflanze findet heute in den gesamten Tropen statt, teilweise auch in den Subtropen.

Übrigens: Ananasfrüchte reifen nicht nach. Beim Einkauf von frischen Früchten sollte man daher umso mehr auf die Qualität achten. Frische grüne Blätter, eine klare Schalenfarbe, keine weichen Stellen, ein hohes Gewicht für die jeweilige Größe und ein charakteristischer aromatischer Duft sind Kennzeichen guter Qualität.

Die Früchte beginnen vom Stielende her zu reifen und zu duften und weisen je nach Sorte im reifen Zustand ihre typische Farbe auf, von grün, gelb, orangegelb bis rötlich. Am besten lagert man frische, ganze Früchte bei Zimmertemperatur. Geschälte und in Stücke geschnittene Früchte lassen sich für kurze Zeit im Kühlschrank aufbewahren, am besten in einer verschließbaren Plastikdose.

Weitere Informationen:
Heft „Exoten und Zitrusfrüchte“, Bestell-Nr. 1281, Preis: 6,50 Euro

Quelle: Heike Stommel, www.bzfe.de