Giersch ist mehr als Unkraut: Würziges Aroma von Möhre und Petersilie

Giersch
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So manchen Gartenbesitzer bringt der Giersch zur Verzweiflung. Die Wildpflanze bildet unterirdische Ausläufer und kann sich dadurch unkontrolliert ausbreiten. Auch Hacken hilft nicht, da selbst die Bruchstücke der Wurzeln neu austreiben. Statt das „Unkraut“ zu bekämpfen, können Sie aus der Not eine Tugend machen und die Pflanze für die Küche nutzen.

Mit seinem fein-würzigen Aroma von Möhre und Petersilie ist der Giersch eines der schmackhaftesten Wildgemüse hierzulande. Außerdem enthalten die Blättchen außergewöhnlich viel Eiweiß und Vitamin C, Provitamin A und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium und Eisen. In der Naturheilkunde wird Giersch vor allem gegen Gicht und Rheuma eingesetzt. Ein Tee aus Gierschblättern entsäuert, wirkt harntreibend und bringt die Verdauung wieder in Schwung.

Der Giersch (/Aegopodium podagraria/) fällt im Frühjahr und Sommer durch seine weißen Doldenblüten auf. Merken Sie sich zur Bestimmung die Zahl Drei, denn das Wildkraut hat einen dreieckigen Blattstiel und dreiteilig verzweigte Blätter. Wer die Pflanze nicht im eigenen Garten hat, wird am lichten Waldrand, an Flussufern und in Hängen fündig. Der Giersch darf nicht mit giftigen Doldenblütlern wie der Hundspetersilie und dem Gefleckten Schierling verwechselt werden, die auf den ersten Blick ähnlich aussehen. An dem dreieckigen Blattstiel und dem möhrenartigen Duft ist das Küchenkraut aber gut von seinen giftigen Nachbarn zu unterscheiden.

Besonders zart sind die jungen, hellgrünen Blätter. Sie schmecken roh in einem frischen Blattsalat, auch in Kombination mit anderen Wildkräutern wie Löwenzahn und Brennnessel. Fein gehackt werden sie für Bratlinge, Pesto und grüne Soßen verwendet. Sehr lecker ist eine Wildkräuterbutter mit geschnittenem Giersch, Zitronensaft, einem Hauch Knoblauch und etwas Salz. Ältere Blätter haben ein herb-würziges Aroma. Da sie etwas zäher sind, werden sie gerne als Gemüse gedünstet. Die süßen Blüten sind eine essbare Dekoration für Desserts und auch paniert und frittiert ein Genuss.

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Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de