Schwarze Smoothies: Trendgetränk mit Aktivkohle ist wenig sinnvoll

Schwarze Smoothies
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Die neue Trendfarbe bei Smoothies ist nicht mehr grün, sondern schwarz. In Internetforen werden „Black Smoothies“ gefeiert, da sie den Körper entgiften und bei Kater sowie Jetlag erste Hilfe bieten sollen. Ein Wundertrank? Wohl eher nicht. Die schwarzen Smoothies werden meist aus Obst, Gemüse und einem Teelöffel Aktivkohle zubereitet. Das ist bedenklich, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Denn Aktivkohle kann die Wirkung von Medikamenten beeinträchtigen und in hoher Dosis Verstopfung verursachen.

Medizinische Kohle gehört zu den ältesten Arzneimitteln. Viele kennen Kohletabletten aus der Reiseapotheke, die zur Behandlung von Übelkeit und Durchfallerkrankungen eingesetzt werden. Das Pulver wird durch Verkohlung pflanzlicher Rohstoffe wie Nussschalen, Kiefer und Torf gewonnen. Aufgrund der großen Oberfläche kann die Aktivkohle im Darm Schadstoffe, aber auch Viren, Bakterien und deren Stoffwechselprodukte binden. Anschließend wird sie gemeinsam mit den gebundenen Stoffen ausgeschieden, erläutert die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET). Allerdings wird nicht zwischen schädlich und gesundheitsfördernd unterschieden, sodass dem Körper auch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe verlorengehen.

Bei einer ausgewogenen Ernährung werden die natürlichen Prozesse im Körper auf ideale Weise unterstützt. Aktivkohle ist dazu nicht notwendig. Ein gesunder schwarzer Smoothie gelingt ganz ohne Kohle mit dunklem Obst und Gemüse, deren Farbe auf sekundäre Pflanzenstoffe (Anthocyane) zurückzuführen ist. Dafür sind schwarze Johannisbeeren, Brombeeren, blaue Trauben, Auberginen, Blaukraut und Rote Beete gut geeignet. Das pürierte Obst und Gemüse wird mit Wasser verdünnt und etwas Öl, Ingwer, Muskat und einer Prise Salz abgeschmeckt – schon ist das Getränk fertig.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de