Die Sauerkirsche: viel mehr als nur eine Sommerliebe

Bald beginnt der Sommer und mit ihm endlich wieder die Kirschenzeit: Von Juni bis August werden die prallen roten Früchte geerntet und können je nach Vorliebe direkt vernascht werden. Wer es gern sauer mag, der genießt Sauerkirschen pur. Die meisten genießen sie allerdings lieber zubereitet als Konfitüre, im Kuchen als Fruchtsaft, -nektar oder als Dessert. In flüssiger Form bietet die Fruchtsaftindustrie Sauerkirschnektar und auch Fruchtsaftmischungen wie Sauerkirsch-Apfel oder rote Fruchtsaftschorlen an. KiBa, die klassische Mischung mit Bananennektar, hat es sogar in die Hitlisten der Diskotheken geschafft.

Rezept: Frische Waffelherzen mit Schwarzwälder-Kirsch-Sahne

Fotohinweis: Wirths PR

Zutaten (für 4 Personen):

60 g Butter
50 g Zucker
1 TL Vanillinzucker
2 kleine Eier
80 g Mehl
1 Prise Salz
etwas Butter
1 Glas Sauerkirschen (360 g Abtropfgewicht)
3 EL Zucker
1 EL Speisestärke
0,2 l Sahne
2 cl Kirschwasser

Butter, Zucker, Vanillinzucker und Eier schaumig schlagen, Mehl und Salz zugeben, alles glatt verrühren und dann portionsweise in dem mit Butter ausgestrichenen Waffeleisen backen. Die Kirschen abtropfen lassen, dabei den Saft auffangen. Speisestärke mit 3-4 EL Kirschsaft verrühren.

Den restlichen Kirschsaft mit 2 EL Zucker erhitzen und mit der angerührten Speisestärke binden. Kurz aufkochen lassen und die Kirschen unterheben. Die Sahne schlagen, mit 1 EL Zucker süßen und mit etwas Kirschwasser abschmecken. Die Waffeln mit den Kirschen und der Sahne anrichten.

Pro Person: 570 kcal (2386 kJ), 5,6 g Eiweiß, 34,2 g Fett, 56,6 g Kohlenhydrate(4,7 BE)

Botanisches

Sauerkirschen gehören zu der Familie der Rosengewächse. Sie wachsen als Strauch oder Baum. und zählen zu den Steinfrüchten. Ihre Früchte sind rund bis oval, kräftig rot und im Geschmack herb-sauer. Sie sind prall, fest und haben ein sehr saftiges Fruchtfleisch. Rund 250 verschiedene Sorten Sauerkirschen kennt man mit wohlklingenden Namen wie Gerema, Morellenfeuer, Safir, Schöne Klettgauerin oder Ludwigs Frühe sowie die bekannteste: die Schattenmorelle. Da Sauerkirschen selten roh verzehrt werden, verarbeitet man sie zu Konfitüre, Fruchtnektar oder Dessert.

Sauerkirschen sind kalorienarm und enthalten hochwertige Inhaltsstoffe. Sie bestehen zu circa 80 Prozent aus Wasser und haben recht wenig Zucker; 100 g Sauerkirschen liefern daher nur etwa 50 Kilokalorien. Kalium, Phosphor, Eisen und die Vitamine B1, B2, B6, C sowie Folsäure und Beta-Carotin sind in Sauerkirschen reichlich enthalten. Zudem liefern sie viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Catechine, Flavonoide und Anthocyane, denen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugesprochen wird.

Die Sauerkirsche weist außerdem einen hohen Gehalt an den antioxidativ wirkenden Carotinoiden auf. Für den typischen Geschmack der Sauerkirschen sorgt die Apfelsäure. Zusammen mit der Zitronensäure ist der Anteil dieser Fruchtsäuren fast doppelt so hoch wie in Süßkirschen.

Übrigens: Gerade für Ausdauersportler könnte Sauerkirsch-Apfelsaft eine gute Wahl sein. Denn Studien lassen vermuten, dass das Trinken von diesem Saft Muskelschäden und das subjektive Schmerzempfinden nach dem Ausdauersport reduzieren könnte. Außer der Mischung mit Apfelsaft wird auch der Klassiker KiBa, also eine Kombination aus Sauerkirsch- und Bananennektar, schon fertig gemischt angeboten. Sowohl Apfelsaft als auch Bananennektar sorgen für einen milden Geschmack.

Rezept: Sauerkirsch-Drink Hattrick

Sauerkirsche
Fotohinweis: Wirths PR

Zutaten (für 1 Person):

100 g Sauerkirschen
1 EL Fruchtzucker (von Müller’s Mühle)
150 g fettarmer Joghurt
0,1 l Dinkula

Die Sauerkirschen waschen. Einige Kirschen als Garnitur zurücklegen, die restlichen entsteinen und mit Fruchtzucker, gut gekühlten Joghurt und Dinkula im Mixer gut verquirlen. In ein Longdrink-Glas füllen und  mit Kirschen garniert servieren.

159 kcal (665 kJ), 6,0 g Eiweiß, 2,8 g Fett, 26,2 g Kohlenhydrate (2,2 BE)

 

Heilfrucht Montmorency Sauerkirsche

Bereits in der Antike galt die Sauerkirsche als eine schmackhafte und nahrhafte Obstsorte, die ihren Ursprung an der Küste des Schwarzen Meeres fand, jedoch vermutlich eher aus dem ostasiatischen Raum kam. Angeblich habe bereits Hippokrates Kirschen zur Behandlung von Epilepsie verordnet.

Lange Zeit vergessen, erlebt die Montmorency Sauerkirsche nun ein Comeback als Heilfrucht. Kein Wunder, denn die Zusammensetzung ihrer Inhaltsstoffe ist einzigartig unter den Kirschsorten. Ein ausbalanciertes Verhältnis macht sie zu einer Frucht, die damit bei so einigen Beschwerden unterstützend wirken.

Quelle: Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF), Wirths PR, Youtube