Von Feinkost bis Veggie: Der Lebensmittel-Onlinehandel wächst

In Deutschland gewinnt der Online-Handel mit Lebensmitteln an Bedeutung. Vor allem bei Frischeprodukten ist in den vergangenen zwei Jahren ein deutlicher Zuwachs zu beobachten, hat eine Untersuchung des Marktwächter-Teams Digitale Welt der Verbraucherzentrale Brandenburg gezeigt. Für die Analyse hatten die Verbraucherschützer eine systematische Websuche nach Online-Händlern durchgeführt, um sie nach verschiedenen Kriterien zu bewerten und die Besucherzahl auf den Internetseiten einzuschätzen. Die Resultate wurden mit einer ersten Untersuchung im Jahr 2016 verglichen.

Im Jahr 2017 haben mehr Händler Lebensmittel im Internet verkauft als im Vorjahr (989 zu 822). Die Zahl der Anbieter von Frischeprodukten ist von 179 auf 313 gestiegen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Feinkost und landestypischen Spezialitäten, die in Supermärkten vor Ort schwer zu finden sind. Am liebsten werden Fleisch und Wurst (54 %) eingekauft, gefolgt von Käse und Milchprodukten (50 %) sowie Fisch (32 %). Obst und Gemüse sind seltener im Sortiment der Online-Händler zu finden (17 bzw. 19 %).

Ein weiterer Trend sind vegane Lebensmittel. Zudem verkaufen rund 120 Online-Shops vereinzelt und 25 ausschließlich oder überwiegend Bio-Lebensmittel. Alle Anbieter müssen ihrer Zertifizierungspflicht nachkommen und am Produkt die notwendige Codenummer ausweisen, die auf die zuständige Kontrollstelle hinweist. Bei 41 von 120 Händlern mit Bio im Sortiment wurde keine Codenummer einer Kontrollstelle auf der Internetseite genannt, sodass die Verbraucherzentrale die Kennzeichnung bemängelte und diesen Verstößen rechtlich nachgehen wird.

Auch wenn der Lebensmittelkauf im Internet bequem ist und zu jeder Uhrzeit erledigt werden kann, hat der Lieferservice seinen Preis. Schon aufgrund der Versandkosten von durchschnittlich 5,95 Euro zahlen die Verbraucher mehr als im Supermarkt um die Ecke. Nach einer aktuellen Untersuchung des Deutschen Instituts für Service-Qualität (DISQ) muss man beim Einkauf allerdings genau hinsehen und die Preise im Einzelfall vergleichen.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de