Weltweit erstes Mehrkomponenten 3D Food Printing System für personalisierte Kost

3D Food Printing System
Foto: HSWT

Im Rahmen des Forschungsverbundprojekts MIKROPRINT entwickelten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) ein innovatives Mehrkomponenten 3D Food Printing System. Damit können für Menschen mit Kau- und Schluckstörungen gesunde Lebensmittel erstmals mikrostrukturiert, optisch ansprechend, personalisiert und gleichzeitig ökonomisch hergestellt werden. Das System integriert alle notwendigen Lebensmittelkomponenten sowie die speziell zugeschnittenen Geliersysteme in den Druckprozess.

Mit steigender Lebenserwartung wächst auch die Anzahl der Menschen mit Kau- oder Schluckstörungen, allein in Deutschland sind mehr als fünf Millionen Menschen betroffen. Diese Dysphagie-Patientinnnen und -Patienten leiden häufig unter Mangelernährung mit Beeinträchtigungen des körperlichen, psychischen und sozialen Wohlbefindens.

Neben der medizinischen Therapie ist vor allem ein langfristiger personalisierter Ernährungsplan erforderlich. Textur, Portionsgröße und Nährstoffanreicherung der Mahlzeiten müssen an die individuellen Bedürfnisse angepasst werden. In Heimen wird diese Kost oft aus püriertem Brei zubereitet.

Leberkäse mit Brokkoli und Karotten – personalisierte Mahlzeit aus gelierten Pürees im 3D Lebensmitteldruckprozess-Mehrkomponentenverfahren für Menschen mit Kau- und Schluckstörungen. Foto: HSWT

Ansprechender ist es, das ursprüngliche Erscheinungsbild der Nahrung nach Zugabe von Nährstoffen und Geliermitteln in Gussformen zu erhalten. Diese Herstellungsmethode ist allerdings sehr aufwändig und damit oft nicht wirtschaftlich einsetzbar.

Im Rahmen des Forschungsverbundprojekts MIKROPRINT entwickelten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) deshalb ein innovatives Mehrkomponenten 3D Food Printing System. Damit können gesunde Lebensmittel erstmals mikrostrukturiert, optisch ansprechend, personalisiert und gleichzeitig ökonomisch hergestellt werden.

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) mit rund 175.000 € gefördert. Das System integriert alle notwendigen Lebensmittelkomponenten sowie die speziell zugeschnittenen Geliersysteme in den Druckprozess des neu entwickelten Mehrkopf 3D Food Printing Systems. In einer Pilotanlage wurden alle bisherigen Teilentwicklungen zusammengeführt und damit die Herstellung von personalisiert zugeschnittenen Mahlzeiten ermöglicht.

Das Institut für Lebensmitteltechnologie der HSWT, im Bereich des 3D Food Printings weltweiter Technologie- und Innovationsführer, entwickelte die Geräte für das neue Druckverfahren sowie die Analyseverfahren zur Qualitätskontrolle. Die Freisinger Print2Taste GmbH, eine Ausgründung der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, entwickelte das 3D Food Printing System Procusini®, die dafür benötigten Kartuschen mit druckbaren Lebensmitteln sowie eine Web-Plattform mit 3D Food Printing Anwendungen. Der Entwicklungsschwerpunkt des Projektpartners biozoon GmbH, Bremerhaven, lag in den Bereichen neue Geliersysteme und Lebensmittelpürees.

Weitere Informationen

Quelle: Gerhard Radlmayr ZFW – Forschungskommunikation
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf