Die Wilde Möhre in der Küche: Geschmacksknospen wecken

Wilde Möhre
Fotolia #163527774 © M.-Schuppich – Lizenznehmer: food-monitor

Während die Karotte in der deutschen Küche häufig auf dem Teller landet, ist ihre Urform kaum bekannt. Dabei kann die Wilde Möhre mit ihrem würzigen Aroma für neue Geschmackserlebnisse sorgen. Die jungen Blätter und Stiele schmecken im Salat, in Gemüsepfannen und fein gehackt in Suppen und Soßen. Die dünne, weißliche Wurzel hat einen herb-süßlichen Geschmack und enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Provitamin A, B-Vitamine, Kalzium, Folsäure und Selen.

Für eine Gemüsebeilage wird sie in Stifte geschnitten, in Brühe kurz gedünstet und mit etwas Olivenöl und einem Hauch Chili verfeinert. Probieren Sie auch die weichen Blüten – als essbare Dekoration für Salate oder in Pfannkuchenteig frittiert. Die getrockneten Samen haben ein anisartiges Aroma, das pikanten und süßen Speisen eine angenehme Würze gibt. Ätherische Öle regen die Verdauung an.

Die Wilde Möhre (/Daucus carota/) ist eine hochwachsende Pflanze, die auf einem Spaziergang schnell ins Auge fällt. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler und hat mehrfach gefiederte Blätter. Erst im zweiten Jahr entwickelt sich die Blüte. Sammeln Sie nur mit der nötigen Artenkenntnis. Denn die Wilde Möhre darf nicht mit giftigen Pflanzen wie Hundspetersilie oder Gefleckter Schierling verwechselt werden.

Ein wichtiges Erkennungsmerkmal ist der Geruch, denn die Wilde Möhre verströmt einen angenehm würzigen bis möhrenartigen Duft. In der Mitte der weißen Doldenblüten sitzt meist eine schwärzliche bis dunkelrote Scheinblüte, um Insektenbesuch vorzutäuschen und dadurch die Attraktivität für Bestäuber zu erhöhen. Eine weitere Besonderheit: Nach der Bestäubung krümmt sich die Blüte zum Zentrum, sodass der Fruchtstand einem Vogelnest ähnelt.

Die Wilde Möhre ist auf trockenen Wiesen, in Steinbrüchen, an Wegrändern und an Böschungen zu finden. Das Kraut wird zur Blütezeit von Mai bis September geerntet, während die Wurzel im zeitigen Frühjahr oder Herbst am besten schmeckt. Nach der Blüte wird sie holzig.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de