Flächennutzung in der Landwirtschaft: Was wächst auf deutschen Feldern?

Auf etwa 16,7 Millionen Hektar, also knapp der Hälfte der gesamten Fläche Deutschlands, wird Landwirtschaft betrieben. Aber was wächst dort eigentlich? Raps ist an seiner gelben Blüte erkennbar, der Mais an den Kolben – aber dann fängt, nicht nur für den Stadtmenschen, oft schon das Rätseln an. Grund genug, einmal genauer hinzuschauen.

Viel Getreide, wenig Gemüse

Getreide wächst auf knapp 40 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Aber ist es Weizen oder Gerste? Oder vielleicht doch Hafer? Zumindest Letzteres ist unwahrscheinlich, denn Hafer ist im deutschen Ackerbau von geringerer Bedeutung. Etwa die Hälfte der Getreideanbaufläche entfällt auf Weizen, ein knappes Viertel auf Gerste.

Deutlich leichter zu unterscheiden, jedoch schwieriger zu finden ist Gemüse. Der Gemüseanbau nimmt in Deutschland nur ein Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche ein. Er deckt damit etwa ein Drittel des heimischen Bedarfs, der Rest wird aus dem Ausland eingeführt. Mengenmäßig entfällt der größte Anteil des heimischen Gemüseanbaus auf Möhren, Speisezwiebeln, Weißkohl und Salate. Anders sieht es bei der Kartoffel aus: Die beliebte Knolle wird hierzulande in so großen Mengen erzeugt, dass ein Teil davon ins Ausland verkauft werden kann.

Lebensmittel oder Tierfutter

Häufiger noch als die Verwendung für die menschliche Ernährung steht bei der Landwirtschaft die Fütterung der Nutztiere im Vordergrund; insgesamt auf rund zehn Millionen Hektar werden ihre Futtermittel erzeugt. Auch mehr als die Hälfte des in Deutschland angebauten Getreides wird als Tierfutter verwendet und weniger als ein Fünftel als Nahrungsmittel. Nach Weizen ist Mais, der vor allem als Silomais in der Winterfütterung von Rindern und Schweinen zum Einsatz kommt, wichtige Kulturpflanze in Deutschland. Lediglich eiweißreiches Soja wird in größerem Umfang importiert.

Tierhalterinnen und Tierhalter können so den Großteil des Futterbedarfs für ihre Tiere mit Gras, Getreide und Mais aus heimischem Anbau decken. Auch die Grünlandnutzung spielt eine wichtige Rolle. Dazu zählen Wiesen, die zur Futtergewinnung gemäht werden, und Weiden, auf denen die Tiere grasen. Das Dauergrünland macht rund 28 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche aus.

Ernährung oder Energiegewinnung

Auf etwa einem Sechstel der landwirtschaftlichen Fläche werden Pflanzen angebaut, die nicht der Ernährung, sondern der Gewinnung nachwachsender Rohstoffe dienen. Sie werden zur Erzeugung von Wärme, Strom und Kraftstoffen genutzt oder dienen als Rohstoffe für die Industrie. Energiepflanzen wie Mais und Raps haben hier mit knapp 90 Prozent den größten Flächenanteil.

Quelle und Pressekontakt BLE