Hirtentäschel: Das vergessene Küchenkraut

Hirtentäschel
Gewöhnliches Hirtentäschel (Capsella bursa-pastoris)

Das Hirtentäschel mit seinen herzförmigen Früchten ist eine unscheinbare Pflanze. Wer das Kraut für die Küche entdeckt, wird von seinen kulinarischen Qualitäten begeistert sein.

Die jungen Blätter haben einen würzig-scharfen Geschmack, der an eine Mischung aus Kresse und Meerrettich erinnert. Das setzt in Suppen, in Eierspeisen und im Kräuterquark interessante Akzente. Für einen Salat werden die Blätter zu gleichen Teilen mit Feldsalat gemischt.

Hinzu kommen klein geschnittene hart gekochte Eier, geröstete Kürbiskerne und ein Dressing aus Olivenöl, Weinessig, Naturjoghurt, Senf, Salz und Pfeffer. Die leichte Schärfe der Kapselfrüchte bringt Pep auf das Butterbrot und dient in Gemüsepfannen als Pfefferersatz. Die kleinen Samen können wie Senf gemahlen und als Gewürz verwendet werden.

Das Hirtentäschelkraut (/Capsella bursa-pastoris/) gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler. Das ein- bis zweijährige Kraut erreicht eine Höhe von bis zu 40 Zentimetern und bildet in Bodennähe Rosetten aus länglichen, löwenzahnähnlich gelappten Blättern. Die kleinen, weißen Blüten sitzen in Trauben am Ende des aufrechten Stängels und sind ebenfalls essbar.

Die außergewöhnlichen Früchte haben dem Hirtentäschel seinen Namen gegeben: Sie sind platt und umgekehrt herzförmig, was wohl an die Umhängetaschen von Hirten aus früheren Zeiten erinnert. Die Pflanze ist sehr genügsam und wächst auf Wegen, selbst zwischen Pflastersteinen, am Ackerrand, auf Schutthalden und in Gärten.

Die ideale Erntezeit für das Hirtentäschel ist das Frühjahr. Pflücken Sie die jungen, zarten Blätter, denn nach der Blüte werden sie etwas bitter. Die Pflanze enthält unter anderem reichlich Flavonoide, Saponine, Senfölglykoside, Gerbstoffe, Vitamin C, Kalium und Kalzium.

Übrigens ist das Hirtentäschelkraut auch für seine Heilwirkung bekannt. In der alternativen Medizin wird es zum Beispiel bei Harnwegserkrankungen und zur Blutstillung eingesetzt.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de