Praktische Ernährungsbildung für 5.000 bayerische Kinder

Eröffnung des Projektes „Landfrauen machen Schule“ 2018.

Welche Milchprodukte gibt es? Welche Nährstoffe liefern sie? Und woher kommt überhaupt die Milch? Mit „Landfrauen machen Schule“ bringen die Landfrauen seit 16 Jahren Grundschulkindern den Wert einer ausgewogenen Ernährung mit heimischen Lebensmitteln nahe. Heute fand mit dem Besuch der Grundschule Ebersdorf auf dem Hof der Familie Ehrlich im Landkreis Coburg der diesjährige Auftakt für das Projekt statt.

Deutschlandweit ist der Anteil übergewichtiger Grundschulkinder in den letzten 20 Jahren weiter angestiegen. „Neben dem Aspekt der Bewegung braucht es verstärkt Maßnahmen in der Ernährungsbildung, die dieser Entwicklung entgegenwirken“ sagt Landesbäuerin Anneliese Göller. „Einen guten Ansatzpunkt bietet die Grundschule, denn hier besteht die Möglichkeit, frühzeitig Ernährungswissen und Ernährungspraxis an Kinder zu vermitteln.“

Speziell ausgebildete Landfrauen, die sogenannten Ernährungsfachfrauen, besuchen die Projektschulen und zeigen den Kindern, welche Lebensmittel häufig oder weniger häufig auf dem Speiseplan stehen sollten. Die Kinder erfahren außerdem, was regionale Produkte auszeichnet. Zusammen bereiten die Kinder unter Anleitung der Ernährungsfachfrau kleine Gerichte und Getränke zu. „Wir legen besonderen Wert auf diesen praktischen Teil“ betont die Landesbäuerin.

„Selbst anzupacken macht den Kindern Spaß. Beim Schneiden, Rühren und Probieren lernen sie mit allen Sinnen. Nur das, was man aktiv gemacht hat, bleibt in Erinnerung“, so Anneliese Göller. Nachher beim Hofbesuch geht es auch praktisch zu. Hier zeigen die Bäuerinnen den Schülern, woher ihr Essen kommt und worauf man alles achten muss, bis ein qualitativ hochwertiges Lebensmittel entsteht. Nachdem viele Kinder, auch auf dem Land, noch nie auf einem Bauernhof waren, sind die Eindrücke prägend. Dann schließt sich der Kreis von der heimischen Lebensmittelerzeugung zur gesunden Ernährung.

Anneliese Göller freut sich, dass das Projekt bei Schülern, Lehrern und Eltern gut ankommt. „Für diese in Deutschland einzigartige Kombination des Unterrichts in der Schule und auf dem Bauernhof interessieren sich jedes Jahr viele Klassen“, sagt sie. Heuer wird es in 43 bayerischen Landkreisen an 60 Grundschulen umgesetzt und erreicht ca. 5.000 Grundschüler. Als Schirmherrin haben die Landfrauen in diesem Jahr die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber gewonnen. Ihr Haus fördert – neben dem Bildungswerk des Bayerischen Bauernverbandes – die Umsetzung des Projektes.

Bundesweit gesehen ist die Ausgangssituation für schulische Ernährungsbildung in Bayern vergleichsweise gut, da der Ernährungsunterricht in den Lehrplänen verankert ist. Auch der Unterrichtsgegenstand „Alltagskompetenzen und Lebensökonomie“ wurde auf Initiative der Landfrauen aufgenommen. Bei der Umsetzung der Lehrinhalte sieht Landesbäuerin Anneliese Göller die Zusammenarbeit zwischen Schule und Landwirtschaft als wichtiger denn je an und fordert, sie fortzusetzen und auszubauen. Unser Projekt „Landfrauen machen Schule“ entspricht dem Motto  „Schule öffnet sich“, unter dem Ministerpräsident Markus Söder zukünftig externe Fachkräfte an die Schulen holen möchte.

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Quelle: Bayerischer Bauernverband