Biozucker aus regionalem Anbau: Studie zur ökologischen Bilanz

In Deutschland lag der Verbrauch von Biozucker im Jahr 2016 bei etwa 25.000 Tonnen, meldet das Informationsportal www.oekolandbau.de . Wobei vier Fünftel in die Verarbeitung von Getränken, Milchprodukten und Süßwaren gingen. Auch wenn der Anbau von Bio-Zuckerrüben zunimmt, ist Deutschland weiterhin auf Importe angewiesen.

Wer im Geschäft Biozucker kaufen möchte, findet fast ausschließlich braunen Roh- und Voll-Rohrzucker aus Zuckerrohr. Er wird in erster Linie in Paraguay und Brasilien von Kleinbauern produziert und ist deutlich günstiger als ökologischer Rübenzucker. Das liegt in erster Linie an der aufwändigen Unkrautbekämpfung im ökologischen Rübenanbau, denn chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sind nicht erlaubt.

Rübenzucker wird vollständig raffiniert, da die Rübenmelasse unangenehm schmeckt. Roh-Rohrzucker dagegen enthält noch Melasserückstände, die ihm sein karamelliges Aroma und die braune Farbe geben.

In Zukunft soll mehr weißer Kristallzucker in Bioqualität aus regionalem Anbau in den Läden stehen. Zumindest vergrößern sich seit 2014 die Anbauflächen von Bio-Zuckerrüben. Es lohnt sich, auch beim Zucker auf regionale Ware zu achten. Nach einer aktuellen Nachhaltigkeitsstudie belasten in Süddeutschland und in der Schweiz angebaute Bio-Zuckerrüben und daraus hergestellter und verarbeiteter Rübenzucker die Umwelt um 37 Prozent weniger als importierter Bio-Rohrzucker. Die Gründe sind in Unterschieden im Anbau und in der Verarbeitung von Zuckerrüben zu suchen.

Gesünder ist Bio-Zucker übrigens nicht. Denn chemisch und physiologisch bleibt Zucker Zucker – egal, ob braun oder weiß, bio oder konventionell, aus heimischen Rüben oder brasilianischem Zuckerrohr.

Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de