Gefährdungspotenzial von Isoglukose und Saccharose (Haushaltszucker) hinsichtlich der Gesundheit

Mitteilung Nr. 019/2018 des BfR vom 8. Juni 2018.

Isoglukose, auch als „High Fructose Corn Syrup“ (HFCS, fruktosereicher Maissirup) bezeichnet, wird in der Lebensmittelindustrie als Mittel zur Süßung verarbeiteter Lebensmittel wie Süßgetränke (Softdrinks), Cremes, Kuchen, Süßwaren, Joghurts etc. verwendet. Von verschiedenen Seiten wurde das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gefragt, ob von diesem Süßungsmittel mit einem hohen Anteil an dem freien Monosaccharid (Einfachzucker) Fruktose ein besonderes gesundheitliches Risiko gegenüber anderen Süßungsmitteln wie zum Beispiel Saccharose (Haushaltszucker, Rübenzucker, Rohrzucker) ausgeht.

Isoglukose enthält variable Anteile der Einfachzucker Glukose und Fruktose in unverbundener Form. Die beiden Zucker liegen also als Monosaccharide vor. Im Vergleich dazu enthält Saccharose ebenfalls Glukose und Fruktose, allerdings liegen hier diese Zucker im Mengenverhältnis von genau 1:1 in jeweils verbundener Form als Disaccharid vor. Bei derzeit häufig verwendeten Varianten von Isoglukose liegen die beiden Monomere Glukose und Fruktose ungefähr in vergleichbaren Mengen vor; die Differenz ist in Bezug auf den Fruktosegehalt im Vergleich zu Saccharose relativ gering. In diesem Falle ist zu erwarten, dass sich zwischen Isoglukose und Saccharose aus ernährungsphysiologischer Sicht keine bzw. keine bedeutsamen Unterschiede ergeben und dementsprechend auch deren gesundheitliche Bewertung vergleichbar ist.

Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich die Verzehrmenge an zugesetztem Zucker insgesamt nicht nennenswert erhöht. Sollten verarbeiteten Lebensmitteln Isoglu- kose-Varianten mit deutlich höherem Anteil an Fruktose zugesetzt werden, ist darauf hinzuweisen, dass der Verzehr hoher Mengen an Fruktose ungünstige Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben kann. Konkret geht es um eine mögliche Begünstigung des metabolischen Syndroms sowie von Fettstoffwechselstörungen, Fettleber, Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2. Außerdem sind für Fruktose bestimmte Unverträglichkeiten bekannt.

Als wissenschaftlich gesichert gilt, dass der regelmäßige übermäßige Verzehr von zu Lebensmitteln zusätzlich zugesetztem Zucker (einschließlich zugesetzter Fruktose) nachteilig
für die Gesundheit ist und reduziert werden sollte. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten
darauf achten, dass die tägliche Aufnahme an zugesetztem Zucker 10% der täglichen Gesamtenergieaufnahme über Nahrungsmittel einschließlich Getränken nicht übersteigt. Nach
Möglichkeit sollte der Konsum von zugesetztem Zucker sogar noch darunter liegen. Eine
erwachsene Person mit einem Energiebedarf von etwa 2000 Kilokalorien sollte daher rechnerisch pro Tag nicht mehr als 6 – 12 Teelöffel an zugesetztem Zucker über alle Lebensmittel einschließlich Getränken zu sich nehmen.

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Quelle: BfR