Heimische Strauchbeeren: die Stachelbeere

Stachelbeere
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Stachelbeeren sind die Allround-Talente unter den Beerenfrüchten. Ob unreif oder reif, sie bieten ein Spektrum an Möglichkeiten, ihre Vorzüge zur Geltung zu bringen. Unreife saure Früchte eignen sich hervorragend zum Einkochen und als Kuchenbelag. Die reifen Früchte sind dagegen leicht säuerlich bis süß und ein herrlich erfrischender Snack für zwischendurch – vor allem im Sommer zur Hochsaison der frischen Beerenfrüchte.

Die Früchte der Stachelbeere /Ribes uva-crispa/ hängen meist einzeln an den Kurztrieben der Pflanze. Es gibt inzwischen sehr viele verschiedene Sorten, daher ist auch das Aussehen der Früchte recht unterschiedlich. Meist sind sie etwa kirschgroß, je nach Sorte dann eher rund, oval oder länglich. Mit zunehmendem Reifegrad bilden sie ihre jeweilige sortentypische Färbung in Weißlich-Hellgrün, Grün, Goldgelb oder Rot sowie ihren sortentypischen Geschmack und das Aroma aus.

Während unreife Stachelbeeren immer grün und sehr sauer sind, schmecken die vollreifen Früchte aromatisch süß, insbesondere die der gelben und grünen Sorten. Auch bei der Ausprägung der Schale gibt es Sortenunterschiede: von eher fein bis fest und von glatt bis behaart. Stachelbeeren sind übrigens echte Beerenfrüchte. Schaut man sich die durchscheinende Schale genau an, kann man im saftigen und weichen Fruchtfleisch darunter die vielen kleinen Kerne erkennen.

Reife Stachelbeeren haben einen hohen Gehalt an organischen Säuren wie Apfel- und Zitronensäure, Ballaststoffen und Zuckern. Nach den Tafeltrauben weisen sie sogar den höchsten Zuckergehalt unter den heimischen Beeren auf. Auch Vitamin C ist mit 35 Milligramm pro 100 Gramm in nennenswerten Mengen enthalten. Den höchsten Säure- und Vitamin C-Gehalt haben die halbreifen grün gepflückten Stachelbeeren. Allerdings sind sie unreif kaum für den Frischverzehr geeignet.

In der Küche kann man Stachelbeeren sehr vielseitig verwenden: Die unreifen Beeren lassen sich fabelhaft einkochen oder zu Kompott verarbeiten und als Kuchenbelag oder für Desserts verwenden. Auf diese Weise kommt ihr frisch-säuerliches Aroma besonders gut zur Geltung. Wer sie zu Gelee oder Konfitüre verarbeiten möchte, nimmt am besten Früchte, die schon ausgewachsen, aber noch fest sind. Voll ausgereifte Stachelbeeren sind ideal für den Frischverzehr. Bezüglich der Haltbarkeit gilt: Ausgereifte, weiche Früchte halten sich nur wenige Tage, unreife Beeren dagegen rund zwei bis drei Wochen im Kühlschrank. Am besten lagert man sie nebeneinander auf einem Teller.

Quelle: Heike Stommel, www.bzfe.de