Klöckner: „Vorteile der Digitalisierung im gesamten Spektrum der Landwirtschaft nutzen“

Vom Acker in die Cloud.

Aktive Gestaltung der Digitalisierung in Land- und Ernährungswirtschaft
Nach einem Treffen mit Verbänden der Land- und Ernährungswirtschaft zum Thema Digitalisierung erklärt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner:
„Ich habe heute die wichtigsten Verbände der Land- und Ernährungswirtschaft eingeladen, um über die Digitalisierung zu sprechen.

Warum? Digitalisierung ist für mich eines der zentralen Themen. Mein Ziel ist, dass Deutschland eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung in der Landwirtschaft einnimmt. Gerade in unseren Ländlichen Regionen ist es häufig schon die Landwirtschaft, die Treiber der Digitalisierung ist. Digitalisierung ist dabei aber kein Selbstzweck: Mit digitalen Mitteln können wir in der Landwirtschaft Ressourcen schonen, die Umwelt schützen und Kosten sparen.

Unsere Ernährungs-, Forst- und Landwirtschaft ist längst hochmodern und digital: Viele unserer Bauern sind zu Vorreitern in der Digitalisierung geworden. Um einige Beispiele zu nennen: Im digitalen Stall werden der Gesundheitszustand und die Milchqualität überwacht und dem Bauer aufs Handy geschickt. Autonomes Fahren, das im allgemeinen Straßenverkehr noch in den Kinderschuhen steckt, ist in der Landwirtschaft bereits Alltag. Dünger und Pflanzenschutzmittel werden durch Präzisionslandwirtschaft genauer, sparsamer verwendet. Und nicht zuletzt: Die moderne, digitale Landwirtschaft ist auch ein attraktives Berufsfeld. Es gibt inzwischen einen ersten Studiengang „precision farming“.

Und auch in der Ernährungswirtschaft können wir die Digitalisierung nutzen, um verantwortungsbewusster mit unseren Ressourcen umzugehen. In der Zukunft gibt es keine Verwirrung mehr, ob ein Lebensmittel nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch gut ist: Intelligente Verpackungen können uns verlässlich Auskunft darüber geben, ob das Lebensmittel noch genießbar ist. So vermeiden wir Lebensmittelverschwendung. Wir können noch mehr Transparenz in der Lebensmittelkette schaffen: Vom Erzeuger über den Händler bis zu den Verbraucherinnen und Verbrauchern.

Ich will die digitale Entwicklung in Land- und Ernährungswirtschaft aktiv mitgestalten. In meinem Ministerium werde ich deshalb einen neuen Schwerpunkt im Bereich der Digitalisierung setzen. Noch vor der Sommerpause werde ich Strukturen schaffen, die uns in diesem Bereich schlagkräftiger machen werden. In meinem Ministerium gibt es bereits einen Digitalisierungsbeauftragten. Er hat einen Zwölf-Punkte-Plan „Digitalpolitik Landwirtschaft“ entwickelt. Dieser konnte in großen Teilen bereits realisiert werden. Wir werden zukünftig über ein Bundesprogramm hierfür Geld bereitstellen. Für den Bereich Digitalisierung wird ein eigener Titel geschaffen, um verschiedene Maßnahmen und Projekte zu finanzieren. Die Höhe der finanziellen Ausstattung wird in den Haushaltsberatungen verhandelt.

Wir werden außerdem neue Projekte starten. Zum Beispiel werden wir Experimentierfelder einrichten, also digitale Testfelder auf landwirtschaftlichen Betrieben und deren Umfeld, um auszuprobieren, wie Digitalisierung vor Ort ganz konkret funktionieren kann. So können neueste digitale Techniken erprobt werden, die Landwirtschaft, Umwelt, Verbrauchern und dem Tierwohl nutzen. Es wird ein Kompetenzzentrum mit ca. 20 bis 30 Experten aus den verschiedenen Bereichen geben. Hier werden die Erfahrungen ausgewertet und dienen so als Grundlage für politische Entscheidungen. Das ist der Anfang, viele weitere Maßnahmen werden folgen, damit wir hier wirklich ins Handeln kommen.

In der kommenden Woche findet die Digitalisierungskonferenz statt. Das BMEL wird die Konferenz gemeinsam mit dem Deutschen Landkreistag durchführen. Auch die Staatsministerin für Digitalisierung im Bundeskanzleramt, Dorothee Bär wird dabei sein. Im Mittelpunkt steht die Digitalisierung im ländlichen Raum. Hier werden digitale Lösungen vorgestellt und diskutiert. Beispielsweise für Schulen auf dem Land, zu Konzepten für Mobilität im ländlichen Raum. Es geht aber auch um Perspektiven für den Mittelstand.

Mir ist wichtig, dass wir die Vorteile der Digitalisierung im gesamten Spektrum der Landwirtschaft nutzen von der Daseinsvorsorge, über Tier- und Umweltschutz bis hin zu Nachhaltigkeit.“

Quelle und Pressekontakt BMEL