Quinoa wächst auch in Europa: Neue Sorten und Produkte aus den Niederlanden

Quinoa
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Quinoa ist schon ein Tausendsassa: Vegetarier und Veganer sowie Menschen, die kein Getreide vertragen, schwören schon seit langer Zeit auf das Korn aus den Anden. Es enthält nämlich wertvolle Proteine und wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Und inzwischen gibt es eine Menge neuer Produkte. Quinoamehl, -flocken und -stärke stecken in vielen Backwaren, in Sportler- und Fitness-Nahrung, in Soßen, Salaten, Nudeln und Knusperriegeln. Und für Alle, die es bequem wollen, gibt es inzwischen auch vorgekochte Produkte. Eine völlig ungesüßte, gepoppte Frühstücksvariante ist eine der erfolgreichsten Innovationen in Frankreich.

Bisher verbindet man mit Quinoa eher Südamerika. Dr. Robert van Loo und sein Team niederländischer Wissenschaftler der Universität Wageningen schafften aber vor ein paar Jahren den Durchbruch: Quinoa wächst auch in Europa und schmeckt jetzt nicht mehr bitter. Bisher musste das Korn oft geschält werden, um den Gehalt von Bitterstoffen zu verringern. Die haben die Pflanze ursprünglich vor Fressfeinden geschützt.

Die Niederländer halten die züchterische Arbeit an der Quinoa und ihre vielfältige Verarbeitung für wichtig bei der Sicherung einer nachhaltigen Ernährung für die wachsende Erdbevölkerung. Viele verschiedene Sorten wurden inzwischen auch in Wageningen für unterschiedliche Standorte gezüchtet. Sie ertragen Frost, kommen mit wenig Niederschlag aus und wachsen auch auf nährstoffarmen und sandigen Böden. Und die werden dadurch oft sogar besser.

Die Pflanze durchwurzelt die Böden tief und ist eine gute Alternative für eine vielseitige Fruchtfolge. Auch in Norddeutschland bauen inzwischen einige Bioland-Landwirte Quinoa an. In Frankreich gibt es schon seit einigen Jahren größere Anbauflächen.

Immer, wenn ein Produkt „gehypt“ wird und die Nachfrage hoch ist, gibt es Probleme mit den gewachsenen Märkten im Ursprungsland. Und auch bei Quinoa hat der Boom seine Schattenseiten: Das Korn ist in Südamerika mittlerweile kein Grundnahrungsmittel mehr für die ärmere Bevölkerung, weil es einfach zu teuer geworden ist.

Quelle: Britta Klein, www.bzfe.de