Die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ ist – trotz der extremen Hitzewelle in Deutschland – mit der Qualität und Menge der Frühkartoffelernte in Rheinhessen und der Pfalz zufrieden!

Neustadt, 10. August 2018 – Während in vielen Anbauregionen in Deutschland starke Ernteeinbußen bei Frühkartoffeln gemeldet werden, können die 300 Erzeuger von „Pfälzer Grumbeere“ eine positive Erntebilanz der Frühkartoffelsaison 2018 ziehen. Wie die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ zum heutigen Stichtag mitteilt, kommen die frühen „Pfälzer Grumbeere“ – trotz der langen und anhaltenden Hitzewelle in der Haupterntezeit im Juni und Juli – in hervorragender Qualität und in ausreichenden Mengen auf den Kartoffelmarkt. Auf Grundlage der bisher gemeldeten Marktzahlen liegt die Erntemenge bei Frühkartoffeln aus Rheinhessen und der Pfalz mit rund 91.000 Tonnen weitgehend auf dem Vorjahresniveau (91.200 Tonnen).

Bis zum 10. August wurden in der Pfalz und den angrenzenden Regionen in Rheinhessen auf rund 4.000 Hektar die frühen „Pfälzer Grumbeere“ mit Rodemaschinen geerntet. (Foto: EZG „Pfälzer Grumbeere“)

Schwieriges Anbaujahr: Temperaturen ließen Erntevorsprung der Pfalz schmelzen

Nachdem die Auspflanzungen und das Wachstum der frühen „Pfälzer Grumbeere“ sehr gut und vielversprechend verlaufen waren, konnte die Pfalz einen etwas früheren Rodebeginn melden: Aufgrund der günstigen Vegetationsbedingungen gab es bereits Mitte Mai die ersten „Pfälzer Grumbeere“ für die Direktvermarktung ab Hof. Diese standen zunächst nur in geringen Mengen zur Verfügung. Die eigentliche bundesweite Frühkartoffelvermarktung über den Lebensmitteleinzelhandel (LEH) begann dann erst Ende Juni und nahm auch nur langsam Fahrt auf. Es zeichnete sich jedoch schnell ab, dass der Erntevorsprung, den die Erzeuger im Südwesten traditionell gegenüber Anbauregionen haben, geringer ausfiel.

Flächendeckende Beregnungen erfordern hohen Arbeitsaufwand auf Erzeugerseite

Die lange und weiterhin anhaltende Trockenheit stellt die Erzeuger im Südwesten vor schwierige Aufgaben. Flächendeckend sind Beregnungen notwendig, was in unmittelbarer Folge zu einer sehr hohen Arbeitsbelastung und damit auch zu wesentlich höheren Produktionskosten für die Betriebe führt. Dass sich dieser Einsatz lohnt, zeigt die exzellente Qualität der Knollen, die die Pfalz aktuell auch weiter liefert. Mit dem Beregnungswasser wird eine indirekte Kühlung der Dämme gewährleistet, sodass die erntereifen „Pfälzer Grumbeere“ im Boden auch Lufttemperaturen um die 40 Grad Celsius nahezu schadlos überstehen können.

Ausblick auf den weiteren Ernteverlauf bei Speise- und Verarbeitungskartoffeln

Für den weiteren Ernteverlauf – nach Abschluss der Frühkartoffelernte, ab dem 11. August – rechnet die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ mit Ernteeinbußen von 20 Prozent! Hält die Hitzewelle noch länger an, drohen den Erzeugern in Rheinhessen und der Pfalz sogar noch schlimmere Einbußen bei Speisekartoffeln. Der Vertragsanbau für Chipskartoffeln bleibt hingegen sichergestellt. Da die Abnehmerpreise mit einem Vorlauf von ein bis drei Jahren verhandelt werden, profitieren die Erzeuger nicht, wenn die Endverbraucherpreise für Chips und Pommes frites steigen sollten!

Getrübte Freude: Umsatz mit „Pfälzer Frühkartoffeln“ legt verhalten zu!

Georg Riede, Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ sagt: „Nimmt man den extremen Sturz der Erzeugerpreise ab dem Erntestart bis Ende Juni zum Maßstab, dann sieht man, dass unser Einsatz und die traditionell frühe und zuverlässige Liefertreue der Pfalz nicht umfassend honoriert wurden!“

Erschwerend für die Vermarktung und die Preisentwicklung auf Erzeugerseite kam hinzu, dass in Teilen des LEH bis in den Juli noch Frühkartoffeln aus dem Ausland angeboten und vermarktet wurden! Der erzielte Wertumsatz im Frühkartoffelbereich konnte noch nicht abschließend ermittelt werden. Für 2018 peilt die Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ – bei einer Anbaufläche, die mit 4.000 Hektar weitgehend auf Vorjahresniveau liegt – einen Umsatz an, der deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre liegen wird.

Genaue Zahlen liegen zum Stichtag noch nicht vor. Georg Riede: „Da unsere 300 Erzeuger mit dem Umsatzeinbruch auf rund 19 Mio. Euro bereits 2017 im Frühkartoffelbereich herbe Verluste verkraften mussten, fällt die Freude über den aktuellen Umsatzzuwachs naturgemäß etwas verhalten aus!“ Traditionell bildet die Frühkartoffelvermarktung das wichtigste wirtschaftliche Standbein für die 300 in der Erzeugergemeinschaft „Pfälzer Grumbeere“ zusammengeschlossenen Kartoffelerzeuger. Auf dem Erntehöhepunkt Anfang bis Mitte Juli lagen die Spitzenabsatzmengen bei bis zu 3.000 Tonnen täglich.

Voller Einsatz für Top-Qualität im größten geschlossenen Frühkartoffelanbaugebiet

Die Pfalz ist das größte geschlossene Frühkartoffelanbaugebiet Deutschlands. Hier und in den angrenzenden Regionen im südlichen Rheinhessen werden in der laufenden Saison auf rund 4.000 Hektar Frühkartoffeln angebaut. Etwa 1.200 Hektar sind davon unter Folie oder mit Vlies bedeckt.

Weitere Informationen: Diese und andere Pressebilder rund um das Thema „Pfälzer Grumbeere“ sind erhältlich unter: www.pfaelzer-grumbeere.de .

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