Fair gehandelte Produkte: Weltladen spielt als Einkaufsort kaum noch eine Rolle

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten gestiegen. Inzwischen entscheiden sich zwei Drittel der Deutschen mehr oder weniger regelmäßig für einen „fairen“ Einkauf. Der typische Käufer ist weiblich, zwischen 40 und 49 Jahre alt und hat ein relativ hohes Einkommen. Das geht aus der aktuellen Verbraucherbefragung des Forums Fairer Handel hervor, für die über 2.000 Verbraucher ab 14 Jahren interviewt wurden.

Seit dem Jahr 2009 ist vor allem der Anteil der regelmäßigen Käufer gewachsen. Im Jahr 2018 entschieden sich 23 Prozent der Verbraucher mindestens einmal im Monat für ein fair gehandeltes Produkt, während es im Jahr 2009 noch 9 Prozent waren. Rund 31 Prozent greifen gelegentlich (2009: 22 %) und 15 Prozent selten zu (2009: 13 %). Der Anteil der Nicht-Käufer, die auch in Zukunft kein Interesse haben, hat sich von 19 auf 9 Prozent halbiert.

Auch die Einkaufsorte haben sich gewandelt: Im Jahr 2009 ging noch jeder Zweite für fair gehandelte Produkte in den Weltladen, der mittlerweile kaum noch eine Rolle spielt (2018: 8 %). Heute kaufen Verbraucher fair gehandelte Produkte in erster Linie im Supermarkt (73 %) und im Discounter (64 %), gefolgt von den Drogeriemärkten (26 %) und den Bio- oder Naturkostläden (24 %). Frauen entscheiden sich häufiger für ein „faires“ Produkt als Männer (74 zu 63 %). Außerdem steigt der Konsum mit dem Einkommen.

Wer sich für einen „fairen“ Einkauf entscheidet, hat viele Gründe. An erster Stelle steht nach wie vor der Verzicht auf Kinderarbeit (72 %), faire Preise für die Produzenten und die Qualität (je 60 %). Immer mehr Menschen schätzen auch die umweltschonende Produktion und die Bioqualität der Produkte (44 %). Nicht-Käufer sind häufig von den höheren Preisen abgeschreckt (42 %). Andere bleiben lieber bei ihren gewohnten Marken (31 %), wissen nicht genug über das Thema (26 %) oder glauben nicht, dass der Faire Handel wirklich hilft (24 %).

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Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de