Grillkohle aus Abfall?

Grillkohle aus Abfall

Studentinnen der FH Münster verfassten in Zusammenarbeit mit „Eine Welt Netz NRW“ eine Broschüre zum nachhaltigen Grillen.

Holzkohle, die hierzulande tonnenweise in unseren Grills landet, stammt zu einem großen Teil aus illegal abgeholzten Urwaldflächen in Paraguay. „Die EU-Holzhandelsverordnung verbietet zwar, illegal geschlagene Tropenhölzer einzuführen, sie gilt jedoch nicht für Holzkohle“, sagt Katharina Weckerle von der FH Münster.

Viel hat die Studentin mit ihrer Kommilitonin Kathrin Schwarzer für eine Projektarbeit in den letzten Wochen zum Grillen recherchiert. Ihre Ergebnisse veröffentlichen die Oecotrophologie-Studentinnen nun in der Broschüre „Nachhaltige Grillosophie“. Sie ist in Zusammenarbeit mit dem Projekt OpenMind des Vereins Eine Welt Netz NRW entstanden und steht nun online unter www.eine-welt-netz-nrw.de/grillen zur Verfügung; dort kann auch die gedruckte Version bestellt werden.

Bei ihren Recherchen stießen Weckerle und Schwarzer auf bereits bestehende Alternativen zur Holzkohle: Kohle aus Kokosnuss-Schalen sowie Kohle aus Olivenresten und Olivenkernen. „Weil sie Abfallprodukte bei der Lebensmittelherstellung sind, muss kein Baum eigens für die Kohle gefällt werden“, erklärt Schwarzer. Die Kohle sei zwar teurer, aber man benötige weniger davon.

„Was gegrillt wird, hat zwar den größten Einfluss auf die Ökobilanz, aber die Studentinnen haben sich erfreulicherweise eben nicht nur darauf beschränkt“, sagt Prof. Dr. Carola Strassner, die Betreuerin der Projektarbeit. Neben dem Grillgut haben Weckerle und Schwarzer auch verschiedene Grills, unterschiedliche Energiequellen, die Grilltools, die Abfallvermeidung und rechtliche Aspekte beleuchtet.

„Gemeinsames Grillen ist insbesondere unter Studierenden und anderen jungen Menschen sehr beliebt. Die ‚Nachhaltige Grillosophie‘ gibt da viele Tipps fürs nächste Mal“, sagt Sören Barge vom Eine Welt Netz NRW, der mit dem Projekt OpenMind das entwicklungspolitische Engagement von Studierenden unterstützt. Gefördert wird dieses aus Mitteln der Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen sowie des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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Quelle: FH Münster