Haskap-Beere: Neue Powerfrucht aus Japan auf dem Vormarsch

Haskap-Beere
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Die Welt hat ein neues „Superfood“ – die Haskap-Beere. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Heidelbeere, Brombeere und Himbeere und soll besonders reich an wertvollen Antioxidantien sein. Erwähnenswerte Inhaltsstoffe sind unter anderem Vitamin C, A und E, Eisen, Magnesium, Phosphor und Kalzium.

Die intensiv-blaue Farbe ist auf den hohen Anthocyangehalt zurückzuführen. Auch optisch sind die Früchte interessant, da sie nicht rund, sondern länglich bis eckig geformt sind. Die Haskap-Beere kann pur, im Joghurt oder im Müsli gegessen werden. Die Früchte sind aber auch für die Verarbeitung zu Saft, Konfitüre, Relish, Kompott und Wein geeignet.

Die Haskap-Beere (Lonicera caerulea) hat viele Namen – darunter Maibeere, Sibirische Blaubeere oder Blaue Honiggeißblattbeere. Der sommergrüne Strauch gehört zur Familie der Geißbartgewächse und ist in Japan, Sibirien und Polen beheimatet. Die bis zu 2 cm langen Beeren sind keine Neuzüchtung, sondern werden in Japan, speziell auf der Insel Hokkaido, seit über 90 Jahren gegessen. Auch in Kanada ist die Haskap-Beere seit einigen Jahren auf dem Markt.

In der Europäischen Union darf die Haskap-Beere noch nicht angeboten werden. Nach der sogenannten Novel Food Verordnung muss zuvor belegt sein, dass die exotische Frucht mit anderen Beeren vergleichbar ist und beim Verzehr keine Sicherheitsbedenken bestehen. Dieser Nachweis der Gleichwertigkeit wird auch Notifizierung genannt.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat die Haskap-Beere bereits als sicher bewertet. Die Chancen stehen also gut, dass die blauen Früchte in Zukunft auch bei uns erhältlich sind. Auch wenn Powerbeeren wie Haskap, Acerola oder Goji geschmacklich sicherlich interessant sind, bringen sie keine ewige Jugend und sind auch für eine gesunde Ernährung nicht notwendig. Wer sich abwechslungsreich und ausgewogen ernähren will, kann sich problemlos an der Vielfalt der heimischen Obst- und Gemüsesorten bedienen – ganz ohne exotisches „Superfood“.

Quelle: Heike Kreutz, BZfE